Rezension

Flotter Kinderkrimi, aber mit Kritikpunkten

Das Sandwichkind - Juliane Sophie Kayser

Das Sandwichkind
von Juliane Sophie Kayser

Bewertet mit 3 Sternen

Paule ist zehn, hat einen jüngeren sehr verwöhnten Bruder und eine besserwisserische große Schwester. Aber erst eine Bemerkung einer Verkäuferin im Schuhladen macht Paule so richtig bewusst, was er ist – ein Sandwichkind! Und dann beginnt der unheilvolle Verlauf: Paule verwandelt sich auch äußerlich zu einem Sandwich und wird von einem Mafiaboss und seinen Helfern entführt. Mutig machen sich Paules Freunde daran, ihn zu retten…

Geschrieben ist das Buch lebendig und spannend, teilweise auch witzig. Die große Schrift macht es auch Weniglesern leicht, die Geschichte zu verfolgen. Besonders hervorzuheben sind die fröhlichen und ausdrucksstarken Zeichnungen, die das Geschehen unterstreichen.

Mein „Probe-Lesekind“ hat die Schwachstellen des Buches ganz schnell entlarvt. „Diese blöden langen Kapitelüberschriften lese ich nicht!“ oder „So ein Quatsch, wegen einem doofen Spruch zum Brötchen zu werden!“. In der Tat ist der Einstieg in die Geschichte sehr gewollt-konstruiert, was sogar Kindern auffällt. Mich stören allerdings noch ganz andere Dinge. Muss im Kinderbuch unbedingt das Wort Scheiße mehrfach vorkommen? Muss man eine Phobie mit „blödsinniges Verhalten“ erklären? Oder muss man ein Kind durch eine eben eingeschlagene Fensterscheibe einfach so die Hand durchstecken lassen, ohne Hinweis, wie schwer man sich dabei verletzen kann? Und gab es keinen Korrektor, der den Unterschied zwischen „erschrocken“ und „erschreckt“ kennt? Oder dass es nicht „der Mafiosi“ heißt, sondern im Singular „der Mafioso“? Beispiele dieser Art gibt es etliche. Schade.