Rezension

Forbidden - I' m her brother until I die - Eine Geschichte, die berührt

Forbidden - Tabitha Suzuma

Forbidden
von Tabitha Suzuma

Diese Geschichte berührte mich so sehr, wie selten eine zuvor. Wenn man viel und gerne liest, begegnen einem zahlreiche Bücher, die gut unterhalten, spannend oder witzig sind. Manche sind das komplette Gegenteil und man muss gelegentlich eine Niete in Kauf nehmen. Doch hin und wieder trifft man auf ein Buch, welches einen derart berührt, dass man diese Geschichte für immer im Kopf und im Herzen behalten wird. Forbidden ist eine Geschichte, die mich daran erinnert hat, warum Lesen so wunderbar ist. Eine Geschichte, die mich daran erinnerte warum ich lese.

Das Buch handelt von zwei Geschwistern, Lochan und Maya, die sich ineinander verlieben. Ein heikles Tabuthema, welches auf der einen Seite spannend und interessant ist, gleichzeitig aber Abscheu, Unverständnis und Ablehnung auslöst. In Der Kuss meiner Schwester: Eine verbotene Liebe wird das gleiche Thema aufgegriffen, jedoch ungenügend umgesetzt.

Die Beziehung zwischen Lochan und Maya jedoch wird wirklich wunderschön beschrieben. Hier wird ganz klar ein Tabuthema angeschnitten, welches befremdlich ist und absolut nicht nachvollzogen werden kann. Hier gibt es keine Grauzone, da über Inzest sich nicht streiten lässt. Dennoch berührt Lochans und Mayas Geschichte den Leser sehr. Obwohl sie Geschwister sind, geht ihre Beziehung darüber hinaus und man spürt förmlich, dass diese beiden viel verbindet.

Die Situation in der sich Lochan und Maya befinden ist erdrückend und mehr als schwierig. Dies bringt die Autorin gut zum Ausdruck und schafft eine Atmosphäre die greifbar für den Leser ist. Mir gefiel besonders die Problematik mit Kit, der der Handlung und der Familiensituation die nötige Spannung verlieh. Lochan als auch Maya waren mir durch die gelungene Beschreibung der Autorin besonders sympathisch. Sie wuchsen einem gleich ans Herz, daher fühlte man mit ihnen mit.

Obwohl klar ist, dass es sich um eine falsche Beziehung handelt, ist die Story dennoch sehr ergreifend. Ich sage hier ganz klar falsch, da „verboten“ in meinen Augen zu romantisch klingt. Wenn man über eine Liebesbeziehung zwischen Bruder und Schwester liest, kommen beim Leser ganz klar diese Gefühle früher oder später hoch: Krank! Bei Lochan und Maya dachte ich jedoch: Ich wünschte wirklich sie wären keine Geschwister. Man ist von ihnen nicht angeekelt, sondern tieftraurig und bestürzt.

Obwohl ich Lochan und Maya ins Herz geschlossen habe, war mir beim Lesen jedoch eines immer klar gewesen: Wenn man zu weit geht, verliert man diesen Bruder/diese Schwester für immer. Da Lochan und Maya eine Grenze überschreiten, die man nie wieder rückgängig machen kann, ist es unmöglich zur Normalität zurück zu kehren und einfach nur Bruder und Schwester zu sein. Daher war ich sehr gespannt über den Ausgang der Geschichte und wurde nicht enttäuscht. Nicht viele Bücher schaffen es ein solches Gefühl zu hinterlassen.

"I can’t tell you. I can’t tell you, of all people. Throughout my life you were the one person I could turn to. The one person I could always count on to understand. And now that I’ve lost you, I’ve lost everything."