Rezension

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Fortsetzung einer spannenden Reihen - gelungen, wie die Vorgänger auch.

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel 03. Die mächtige Zauberin - Michael Scott

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel 03. Die mächtige Zauberin
von Michael Scott

Die Reihe geht weiter und bleibt so spannend wie davor. Dieses Mal führt es das ungleiche Trio nach London, in Dees Gefilde, was sich in den Kämpfen auch bemerkbar macht. Wieder bringt Michael Scott neue historische und mythische Figuren ein, es ist einfach faszinierend, wie es ihm gelingt, diese miteinander zu verknüpfen und in unsere Welt einzubauen. Ich habe selten ein Buch gesehen, in dem so viele verschiedene Mythologien und Religionen eingebunden und verwoben werden.

Aus dem Grund finde ich die Figuren des Buches auch immer am Spannendsten: Positiv fallen für mich hier in diesem Band insbesondere Shakespeare und auch der alte König Gilgamesch auf. Shakespeare ist die Verbindung zwischen Dee und Flamel und diese Geschichte, ihre Vergangenheit klingt so glaubwürdig, dass es so hätte sein können. Auch ist Shakespeare anders als man ihn sich vorstellt und seine Darstellung finde ich einfach mehr als gelungen.
Doch das Highlight ist Gilgamesch, ich habe wirklich ein paar Tränen verdrücken müssen angesichts seiner Verrücktheit, die auf so logischen Fakten ruht. Er ist für mich die Figur, die ich am meisten ins Herz geschlossen habe. Ein wundervoller Charakter, ein wundervoll dargestellter Unsterblicher. Ich hoffe, ihm in einem weiteren Band wieder begegnen zu dürfen. Schade ist nur, dass er recht spät zum Trio stößt und einen verhältnismäßig kurzen Auftritt hat.
Der Großteil des Buches beschäftigt sich mit dem Kampf zwischen der Seite Flamels sowie einem großen Archon. Ein Archon? Diese sind ähnlich wie die Erstgewesenen und doch ganz anders. Ein interessante Art, gefällt mir sehr gut.
Wie auch der Abschnitt mit Gilgamesch ist mir die Reise von Johanna und Scatty etwas zu kurz. Da schnuppert man praktisch an einer wirklich spannenden Geschichte und dann? Bums, wird man wieder zu einer anderen Story gezogen. Dabei ist diese Geschichte die für mich spannendste und ich hoffe, dass, wie bei Gilgamesch, die Fortsetzungen dies wieder aufnehmen - und das etwas ausführlicher.

Und dann ist da noch Perenelle: die kluge, schöne, mächtige, gefürchtete Perenelle. Ich mag sie... oder eher mochte sie. Doch in der Zwischenzeit ist sie mir zu perfekt, sie kann alles, weiß fast alles, fast jeder fürchtet sie und jeder männliche Vertreter, ob Protagonist oder Antagonist, preist ihre unglaubliche Schönheit an. Jede Tiefe, die der Charakter haben könnte, bleibt nun hinter dieser oberflächlichen Fassade verborgen. Wirklich schade. Das macht Perenelle leider etwas langweilig.

Fazit

In diesem Band gibt es doch ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen: Spannende Geschichten und Charaktere werden nur kurz angeschnitten, gerade die, von denen ich gerne mehr gelesen hätte. Und auch Perenelles Darstellung missfällt mir zunehmend. Dennoch wieder ein toller Band, der an Spannung nichts verliert und somit fast nahtlos an die Vorgänger anknüpft.