Rezension

Fortsetzung folgt...?

Saligia - Swantje Oppermann

Saligia
von Swantje Oppermann

Bewertet mit 4 Sternen

Mit "Saligia" hat Swantje Oppermann erneut ein Jugendbuch geschrieben, in dem es darum geht sich als Außenseiter zu fühlen und seinen Platz zu suchen.
Keira muss mit ihrem ständigen unkontrollierbaren Zorn leben, der auch Fremde dazu bringt sich unerwartet zu Prügeln. Der Vater wurde von der Mutter, in Notwehr getötet, als sie erst drei Jahre alt war. Seitdem lebt Keira mit einer großen Schuld. Als ihr ein Fremder folgt und ihr erklärt, dass sie mit ihrer "Gabe" nicht alleine ist, sondern viele "Saligia" eine der Todsünden in sich tragen, eröffnet sich ihr eine neue Welt.

Das Buch ist schön gestaltet, hat einen logischen Aufbau. In vier Teilen mit interessanten Überschriften und 59 nummerierten Kapiteln ist die Erzählung übersichtlich gestaltet. Der Text liest sich fließend und ist, bis auf die Vermenschlichung von Gegenständen sowie Sprachbildern, einfach gehalten. Ebenjene sorgen dafür, dass das Geschehen anschaulicher wird.

Keira ist eine sympathische Hauptfigur, die wegen ihrer Einsamkeit und Außenseiterrolle, dem "kaputten" Elternhaus das Mitgefühl der Lesenden weckt. Und das trotzdem sich die Spuren ihrer Zerstörungswut durch ihr Leben und das der Anderen ziehen. Sie wirkt stark und gleichzeitig hilflos, ermöglicht es den Lesenden sich mit ihr zu identifizieren. Ihr Leid ist spürbar und ebenso ihre Orientierungslosigkeit. Umso erleichternder ist es, als sie von den anderen Saligia erfährt.

Thematisch ist die Geschichte auf die Todsünden ausgerichtet. Es geht um Hochmut, Habgier, Lust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit. Es ist spannend mitzuerleben, wie sich diese Laster in einzelnen Personen ausprägen und sich Dynamiken untereinander entwickeln. Die Erzählung hat durch dieses fantasievolle Thema und die Jugendliche-in-einem-Internat-Atmosphäre geeignete Eigenschaften für ein Jugendbuch zum Eintauchen.

Die Geschichte hat eine Sog-Wirkung und das Buch ist schnell gelesen. Die Geschichte hat trotz der simplen Thematik eine starke Wirkung. Doch das Ende ist offen und etwas holprig. So endet die Erzählung unerwartet und lässt Fragen offen. Das macht etwas unzufrieden, auch wenn es auf einen Nachfolgeband hoffen lässt.

Simple Geschichte zum Eintauchen und Abtauchen.