Rezension

FPÖ - Verflechtungen und Verbindungen

Stille Machtergreifung - Hans-Henning Scharsach

Stille Machtergreifung
von Hans-Henning Scharsach

Bewertet mit 5 Sternen

Hans-Henning Scharsach gib belegbare und überprüfbare Angaben an die Hand um zu ergründen, ob Mitglieder der FPÖ, im Speziellen die Herren Hofer und Strache, rechtsextreme Ideologien idealisieren. Er dokumentiert, dass nahezu unbemerkt Burschenschaftler in der FPÖ die Mehrheit erlangt haben, deren erklärte Ziele verfassungsfeindlich, menschenverachtend, menschenrechtswidrig, diskriminierend sind und neonazistische interpretierbare Inhalte haben. Er gibt eine umfassende Analyse der schlagenden Burschenschaften mit deren Programmen und Vernetzungen mit neonazistischen Gruppen. Die Nachweise der Verflechtungen Hofers und Straches mit diesen Gruppen sind allesamt im Quellenverzeichnis zu finden.

In weiteren Kapiteln verdeutlicht er die Taktik des Populismus, der Fake-News und die Nutzung der Medien/sozialen Netzwerke.

Das Vorwort ist aussagekräftig und knapp gehalten, eine Kombination, die eher selten ist. Der Autor belegt den wissenschaftlichen Sachbezug und erläutert den Kontext.

Hans-Henning Scharsach will aufklären. Meines Erachtens ist ihm das mit diesem Buch hervorragend gelungen. Ein freundlich lächelnder Mensch auf einem Wahlplakat, eine Parole, die den Zeitgeist trifft oder die Ängste der Menschen aufgreift, rhetorisch ausgefeilte Reden zeigen nur das äußere Erscheinungsbild einer Partei/eines Politikers. Ein Wahlprogramm gibt schon mehr Aufschlüsse. Vorhandene Verflechtungen und Verbindungen zu Gemeinschaften mit nationalsozialistischen Inhalten treten selten in die Öffentlichkeit. Diese gehören ebenfalls betrachtet. Hier hat der Autor angesetzt. Herausgekommen sind umfassende Hintergrundinformationen, die mich teilweise zutiefst bestürzt haben. 
  
Wer sich fragt, warum er dieses Buch lesen soll, dem kann ich sagen, dass es deutlich macht, wie sehr wir unser derzeitiges politisches System schätzen können und schützen müssen.