Rezension

Fragen über Fragen, aber keine Antwort in Sicht

Smoke - Dan Vyleta

Smoke
von Dan Vyleta

England, Ende des 19. Jahrhunderts. Eine Welt, in der ein besonderes Phänomen um sich greift: Jede Bosheit, Unaufrichtigkeit oder Lüge manifestiert sich als Rauch, der unkontrollierbar dem Körper entweicht. Nur Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, wagen es, die Gesetze des Rauchs zu hinterfragen. Sie stoßen auf ein düsteres Komplott aus Willkür, Macht und Unterdrückung und müssen schon bald um ihr Leben fürchten … (Klappentext)

Mir scheint, ich sollte wieder Abstand von Büchern nehmen, die in irgendeiner Form stärker beworben oder in den Himmel gelobt werden. Denn die Realität sieht doch so aus: Die meisten davon sind schlecht. Genau wie „Smoke“.

Wo fange ich am Besten an? Dieses Buch hat keinen roten Faden, die Motivation der Charaktere wird nicht ersichtlich, die wichtigsten Fragen werden nicht beantwortet (wo kommt der Rauch her?) und die Liebesstory wirkt erzwungen und aufgesetzt. Dem Buch wäre es besser ergangen, wenn diese gar nicht erst eingeflochten worden wäre.

Aber von Anfang an. Auch nach dem Beenden des Buches ist mir nicht klar, was die Charaktere angetrieben hat. Angefangen von Charlie und Thomas über Livia bis hin zu Lady Naylor. Auch ihre Erklärung dazu hat es mich nicht wirklich klarer sehen lassen. Außerdem zieht sich die ganze Handlung dermaßen, dass ich schon nach 20 0 von den 600-irgendwas Seiten bereit für das Ende war. Es fehlt ein spürbarer Spannungsbogen.

Auch konnte mir keiner der Charaktere näher kommen, sie bleiben nicht greifbar und ihre Motivation unklar. Selbst der „Bösewicht“ präsentiert sich blass und sein Antrieb unverständlich. Sein ganzes Selbst wirkt gekünstelt und als Mittel zum Zweck.

Absolut überflüssig ist diese Dreiecksbeziehung zwischen Thomas, Charlie und Livia. Sie dient keinem ersichtlichen Zweck, bringt die Handlung nicht voran und wirkt völlig deplatziert. Auch ist die Wandlung in Livias Verhalten nicht nachvollziehbar.

Die meisten spannenden Fragen bleiben am Ende offen, wie zum Beispiel wo der Rauch wirklich herkommt, wenn es eine Zeit davor gab. Das ist doch die Frage, die einen umtreibt, denn wenn man wüsste, was den Rauch erzeugt hat, könnte man ihn entfernen.

Mein Fazit: 600 Seiten verschwendete Lesezeit. Dreiviertel des Buches waren ein reiner Kampf gegen den Schlaf und die Langeweile. Zurück bleiben Fragezeichen und eine unbestimmte Verwirrung, um was es in diesem Buch überhaupt gehen sollte.