Rezension

Francesca braucht eine Pause

Sommerküsse in der Toskana -

Sommerküsse in der Toskana
von Julia K. Rodeit

Autorin Julia K. Rodeit hat mit diesem Buch die Toskana eingefangen und direkt in unsere Bücherregale transportiert.

In "Sommerküsse in der Toskana" begleiten wir die junge Sängerin Francesca, die von allen nur Franzi genannt wird.
Eigentlich müsste sie vor Glück auf Wolken schweben, denn sie lebt ihren Traum, hat das Singen zum Beruf gemacht und ist mittlererweile eine gefragte Künstlerin. Aber der Erfolg kommt nicht ohne Schwierigkeiten. Franzi schläft schlecht, ist abgespannt und schwach. Ihr Arzt rät ihr dringend zu einer Auszeit, aber Manager, Mutter und Lebensgefährte halten davon nichts.

Als die junge Frau kurz vor einem Konzert Ohnmächtig wird und im Krankenhaus landet, zieht sie die Reißleine. In einer Nacht und Nebel Aktion überzeugt ihr Vater sie mit nach Italien zu kommen, um bei ihrer Nonna wieder zu Kräften zu kommen. Doch Franzi muss mehr als das: Sie muss herausfinden, was sie von ihrer Zukunft will und was sie dafür tun muss.
Bei ihrem Aufenthalt in der Oase ihrer Kindheit begegnet sie vielen alten Bekannten und findet wieder zu sich selbst zurück. Doch bekannterweise verschwinden Probleme nicht, wenn man sie bei Seite schiebt.

 

Dieser Roman hat mir ungemein gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, sodass ich innerhalb der ersten Seiten schon gefangen war. Das lag unter anderem auch daran, dass die Protagonistin bereits früh klare Konturen erhält. Ihre Gedanken und Gefühle werden sehr nachvollziehbar dargestellt und die Interkation mit den Personen ihres Umfelds verstärken den Eindurck darüber, in welchem Dilemma sie sich befindet. Karriere oder Gesundheit? Das wird zur entscheidenden Frage und wir können Franzi dabei begleiten, wie sie versucht eine Lösung zu finden, um aus diesem Tief herauszufinden. Auch hier konnte die Autorin mit einer gut durchdachten und starken Charakterentwicklung ihrer Protagonistin überzeugen.

Die Figuren sind mit viel Detailverliebtheit ausgestaltet und kommen, jeder für sich, sehr authentisch rüber. Die Interaktion zwischen den Charakteren, insbesondere die Dialoge, hat mir sehr gefallen. Die Geschichte blieb dadurch immer dynamisch und es kamen keine langatmigen oder langweilgen Abschnitte auf.

Besonders begeistert hat mich die lebendige und facettenreiche Darstellung der Toskana. Die Autorin beschreibt den Handlungsort mit so viel Umsicht und Hingabe, dass alle beim Lesen alle Sinne mobilisiert werden. Es entsteht ein so lebendiges Bild, dass man nur die Augen schließen musste, um selbst auf der Terasse des Hauses zu liegen, die Sonne auf der Haut zu spüren, dem Gesang der Zikaden zu lauschen und dabei Nonna's herrliche Tomatensauce zu riechen.
Bei dem ganzen herrlichen italienischen Essen läuft einem regelmäßig das Wasser im Mund zusammen. Da ist es nur gut, dass am Ende der Geschichte drei von Nonna's Geheimrezepten auf den Leser warten.

"Sommerküsse in der Toskana" ist wirklich ein wundervolles Buch, dass mir ein Paar schöne Lesestunden beschert hat. Jedem, der vielleicht noch auf der Suche nach dem passenden Urlaubs-Roman ist, kann ich dieses Buch nur sehr ans Herz legen. Gefühlvoll und sehr emotional katapulitert die Geschichte den Leser vom Alltag direkt nach Italien.