Rezension

Französisch, spannend, gut!

Die Melodie der Geister
von Xavier-Marie Bonnot

Der Marseiller Polizeikommandant Michel de Palma, auch 'Baron' genannt, soll Licht in den Fall des Mordes an Dr. Delorme bringen, der tot an seinem Schreibtisch aufgefunden wurde, vor ihm aufgeschlagen Freuds Werk Totem und Tabu. 60 Jahre zuvor hat der Wissenschaftler in Neuguinea den Einheimischen Schädel und Totenmasken abgekauft. Warum fehlt in Delormes Villa einer dieser Schädel? Während die Ermittlungen laufen, kommt es zu weiteren Verbrechen an Ethnologen und Kunsthändlern. Hat Michel de Palma es mit einem manischen Mörder zu tun? Seine Untersuchungen führen den opernbegeisterten, unbeugsamen, unberechenbaren Ermittler in die Tiefen der Marseiller Unterwelt aber auch nach Neuguinea und in die internationale Kunsthandelszene.

Der Krimi "Die Melodie der Geister" hat mir vor allem gut gefallen, da sich durch die ganze Geschichte eine geheimnisvolle Spannung zieht, die einen immer wieder dazu bewegt weiterzulesen. Der ermittelnde Kommisar hat einen gewissen Charme, der ihn sympathisch macht und auch sein Partner ist, meiner Meinung nach, eine gelungene Figur. Ich fand auch das Thema sehr interessant und die Auszüge des Tagebuchs eines Kapitäns, der die Wissenschaftler auf ihren Entdeckungsreisen nach Neuguinea begleitet hat, haben die Geschichte aufgelockert und waren für mich auch spannend. Nicht ganz so gut hat mir das Ende der Geschichte gefallen, auch wenn es realistisch war und kein übertriebenes Happy End gab. Insgesamt finde ich, dass sich dieser Krimi von anderen dadurch abhebt, dass er eine nicht ganz einfache Thematik behandelt - die Ausdehnung westlicher Sitten und Lebensstile auf weniger weit entwickelte Länder - , die durchaus gut umgesetzt wurde.