Rezension

Frau Gable das erste Mal im dt.Mittelalter

Das Haupt der Welt - Rebecca Gablé

Das Haupt der Welt
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 4 Sternen

Rebecca Gable hat sich mit diesem Roman zum ersten Mal der deutschen Geschichte gewidmet. Es ist die Zeit 929, König Heinrich stirbt und Prinz Otto tritt sein Erbe an. Nur ist es für Otto nicht leicht. Es gibt einige die ebenfalls die Krone haben möchten.

 

Tugomir, ein junger Slawe, ist dem Leben eines Priesters und Heiler zugeschrieben. Sein Bruder hätte das Erbe seines Vaters angetreten, Fürst der Heveller zu werden. Doch als die Sachsen die Brandenburg erobern sterben diese.

Tugomir wird mit seiner Schwester Dragomira als Geisel genommen. Während Dragomira sich ihrem Schicksal ,als Ottos Gespielin zu leben ergibt, kann sich Tugomir nur schlecht mit seiner Gefangenschaft arrangieren.

Doch er besitzt die Fähigkeiten des Heilers und dies öffnet ihm einige Türen. Vielen Sachsen und Sklaven kann er helfen. Doch als er Ottos Leben rettet bekommt er gewisse Freiheiten und einen anderen Stand als Geisel. Auch Ottos Sohn behandelt er. Er wird Ottos Leibarzt.

Nur leider ist es so, dass auch er nicht von den Ränke-spielen und Intrigen verschont bleibt.

Als nun Otto die Nachfolge seines Vaters als König antritt, ist das Land immer mehr gespalten. Es gibt Vereinigungen und Verfeindungen. Jeder versucht seinen Vorteil zu ziehen. Aber es gibt auch treu ergebene, die Otto immer zur Seite stehen. Ein harter steiniger Weg wird es geben, mit Erfolgen aber auch mit Rückschlägen.

Einer Ottos größten Widersacher ist der eigene Bruder Henning und die Königinmutter Mathildis. Henning versucht immer wieder an die Krone zu gelangen, indem er Otto stürzen will. Doch wird es ihm gelingen und wer wird am Ende für den lang ersehnten Frieden zwischen den Sachsen und den Slawen sorgen?

 

Mit diesem neuen Roman von Rebecca Gable bekommt der Leser eine ganz andere Seite von ihren Schreibstil zu lesen. Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten mit den vielen Protagonisten. Da man dies von ihren vielen anderen Romanen der englischen Geschichte nicht gewohnt ist. Aber nach und nach wurde mein Interesse immer größer. Sehr interessant und wie von der Autorin gewohnt, ausgezeichnet gut recherchiert, kann der Leser vieles über die Frühmittelalterlich Zeit in Deutschland erfahren. Die Sachsen, die dem „Buchgott“ (christlicher Glaube) ihrem Glauben schenken, wollen die Slawen bekehren und von ihrem Glauben überzeugen. Dies geschieht oft auf brutale Weise. Ganze Dörfer werden niedergemetzelt um den Rest der Slawen zu überzeugen. Denn die Slawen sind Heiden und haben ihre eigenen Götter.

Wer einen typischen Gable Roman erwartet bekommt diesen nicht mit diesem Roman. Aber er wird nicht enttäuscht werden. Meine Lieblingsprotagonisten waren eindeutig Tugomir und Thankmar. Auch ihr Schreibstil hat mich wieder in ihren Bann gezogen. Ein guter Spannungsbogen wird immer gehalten und gesteigert. So war es mir oft unmöglich aufzuhören zu lesen.

Die Autorin hat Charaktere geschaffen, die man gerne begleitet hat. Einige liebt man aber andere kann man auch gut hassen.

Verwirrt haben mich manches mal die Vielzahl der Familien die genannt werden. Herzöge die ihre politische Position durch Bündnisse und Heiraten immer weiter festigen. Aber es auch sehr lehrreich auf diese Art mehr deutsche Geschichte zu erfahren.

 

Mein Fazit:

Ich kann diesen Roman allen Fan historischer Geschichte und vor allem Fans von Rebecca Gable empfehlen. Aber auch ich musste während des Lesens aufpassen, diesen Roman nicht immer wieder mit der Warringham Saga zu vergleichen, denn das muss man gleich ablegen.

Aber wie in allen Büchern, hat sie mich wieder voll und ganz in ihren Bann gezogen. Und ich hoffe, dass es vielleicht eine Fortsetzung geben wird.