Rezension

Frau Merkel und die Winkekatze

Glückskatz - Kaspar Panizza

Glückskatz
von Kaspar Panizza

Bewertet mit 5 Sternen

★★★★★

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Kommissar Steinböck hat es diesmal mit einem Mord zu tun, der einer wahren Hinrichtung gleicht. Als wäre das nicht genug, erreicht ihn ein Paket aus Japan, in dem eine Winkekatze ist, die eine seltsame Nachricht überbringt. Frau Merkel versucht unablässig, diese Figur loszuwerden und scheut auch nicht davor zurück, mit gekonnter Manipulation andere dazu einzuspannen. Als Steinböck dann auch noch die Liebe begegnet, wird es vollends kompliziert, aber mithilfe der wilden Reporterin Husup, den Domeniks, Emil Mayer Junior und Ilona Hasleitner kommt er nach und nach der Lösung auf die Spur …

 

Auch in diesem Band sind die Dialoge zwischen der Katze Frau Merkel und ihrem Mitbewohner Steinböck einfach köstlich. Voller Sticheleien, aber immer auf den Punkt, sagt sie ihm ihre Meinung über die Geschehnisse, vor allem aber über die Personen. Da bekommt jeder sein Fett weg!

 

Gekonnt sind aktuelle und brisante Themen in die eigentliche Geschichte eingewebt. Von Donald Trump über skrupellose Profitgier (sei es bei Medikamenten oder Müll/Rohstoffrecyling) bis zu Verstümmelung an Frauen – Kaspar Panizza hat hier genug explosives Material zur Sprache gebracht, dass auch einem Cosy-Crime so nebenher auch noch ein Buch voller Denkanstöße wurde. So mag ich das – Unterhaltung, Humor, aber auch nicht den Blick auf das Wesentliche verlieren und trotz allem Spaß auch auf den Ernst in der Welt hinweisen. Die Wendungen sind gelungen und sorgen für Spannung.

 

Die Figuren sind sich selbst treu, haben sich aber auf angemessene Weise weiterentwickelt. So hat man das Gefühl, alte Bekannte wiederzutreffen, ohne dass diese langweilig würden. Veränderungen und Entwicklungen gehören zum Leben dazu und sollten meiner Meinung nach auch in Krimiserien ihren Platz finden. Hier sind sie stimmig und nicht zu krass – so soll es sein!

 

Die bayerische Lockerheit kommt an manchen Stellen auf besondere Weise daher. So weiß Steinböck beispielsweise, wie er haarscharf am Rande der Legalität zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Dabei kommt auch das Thema Flüchtlinge zu seinem Recht – auf eine wunderbare Weise, an der sich die Politiker mal eine Scheibe abschneiden könnten.

 

Nein, nicht alles ist im wahren Leben so einfach, wie es der Autor unseren Kommissar Steinböck machen lässt, aber dennoch liest sich das wunderbar und gibt zu denken. Nichts wirkt zu albern, obwohl viel Humor im Buch steckt. Der Ausgleich durch die ernsten Hintergründe tut das seinige dazu. So ist das Buch rundum gelungen und für meinen Geschmack „perfekt gewürzt“.

 

Ich hatte viel Spaß beim Lesen und mochte kaum aufhören. Für so viel Kurzweil gebe ich sehr gerne die vollen fünf Sterne und bin gespannt, wann Steinböck und Frau Merkel uns wieder mit einem spannenden Fall unterhalten werden. Ich bin dann auf alle Fälle mit dabei!

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