Rezension

Frauenfreundschaft in Paris

Fast perfekte Heldinnen - Adèle Bréau

Fast perfekte Heldinnen
von Adèle Bréau

In Paris leben die vier Freundinnen  Lucie, Alice, Eva und Mathilde mit ihren Familien. Die Frauen arbeiten in unterschiedlichen Berufen, haben kleine , schon grössere oder keine Kinder und sie verbindet vor allem  eines : eine tief verwurzelte Freundschaft. Ob nun Alice, die von ihrem Mann getrennt ist oder Eva, die trotz grossem Kinderwunsch nicht schwanger wird , Hilfe und Zuspruch brauchen. Die vier Frauen sind füreinander da, bedingungslos und solidarisch. Als es in Ehe von Mathilde und ihrem Mann zu kriseln beginnt, versucht sie erst alleine mit den ehelichen Problemen klar zu kommen....ist doch Alice wieder frisch verliebt, Eva mit der Familienplanung beschäftigt und Lucie mit ihrem Kleiderladen für Kinderkleider . Doch auch diese Hürde muss Mathilde nicht alleine bewältigen, die Freundinnen stehen ihr zur Seite.

Frauenfreundschaft- ein Thema, das so breit gefächert ist wie es unterschiedliche Frauen gibt. 
Und genau das hat die Autorin gekonnt eingefangen. Jede der vier Frauen ist völlig verschieden und lebt in ganz unterschiedlichen Verhältnissen als die Freundin. Und so ist die Beziehung zwischen Eva und Alice anders als die zwischen Alice und Mathilde oder Lucie. 
Authentisch wie im realen Leben! Ebenfalls sehr authentisch ist der Spagat zwischen Karriere und Kinder, die die Frauen zu meistern versuchen. Zwar sind sie privilegiert , stammen aus der Pariser Oberschicht ,und haben das nötige Kleingeld um sich Kindermädchen und Reinigungspersonal  zu leisten. Die Gefühle, den Kindern oder dem Job nicht gerecht zu werden bleiben jedoch bestehen. Themen wie Arbeitslosigkeit , Beziehung in der Alltagsroutine und Muttersein werden ebenfalls thematisiert und haben mich nachdenklich werden lassen.
Die Erzählsstränge wechseln sich ab, mal ist die eine Freundin im Mittelpunkt, mal die andere. Zwar hat  Mathilde und ihr Leben den meisten Platz abgekriegt , doch durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist die Geschichte sehr abwechslungreich und hat mir unterhaltsames Lesevergnügen bereitet. 
Hervorheben möchte ich die sehr gute Uebersetzung und die nicht vorhandenen Schreibfehler! Etwas, das ich in letzter Zeit leider selten in einem Buch antreffe.
Zu Beginn des Buches ist ein Personenverzeichnis mit den wichtigsten Details zu den Personen aufgeführt. Dies hat mich erst ein wenig enttäuscht, hatte ich doch das Gefühl, es verrät zu viel von der Geschichte. Doch ehrlich gesagt, war ich danach doch ab und zu froh ,schnell nachlesen zu können wer denn nun genau wer ist. Ab Mitte Buch hat sich das dann auch erübrigt, da mir die Personen vertraut waren. 
Die Charakterisierung der Figuren ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Ob die etwas oberflächliche und reiche Lucie, Alice, die im anstrengenden Beruf als Köchin ihren Mann steht  oder  Eva, die tief in ihrer Traurigkeit versinkt.Sie alle waren liebevoll und hervorragend gezeichnet. Meine Lieblingsfigur war jedoch eindeutig Mathilde. Ihr habe ich ihre Rolle nicht nur abgenommen, sie und ihr Leben wurden von der Autorin fantastisch beschrieben!
Am Ende des Buches dürfen wir noch eine Leseprobe des Gegenstücks "Männer von fast perfekten Heldinnen " lesen. Auf dieses Buch bin ich gespannt und ich werde es mir besorgen!
 

Kommentare

AnneMF kommentierte am 05. Februar 2017 um 11:19

Ja ich sage das auch wie im realen Leben. Ich hab ds Buch sehr genossen. Die Autorin hat mich gut unterhalten.