Rezension

Frauenlastiger Thriller

Nadelherz - Julia Corbin

Nadelherz
von Julia Corbin

NADELHERZ von Julia Corbin, dritter Thriller der Hall & Hellstern-Serie kann ohne wesentliche Einschränkungen als in sich geschlossener Roman gelesen werden. Neben dem eigentlichen Plot – der kriminalistischen Ermittlungsarbeit - nehmen die sehr umfangreichen Darstellung der privaten Hintergründe des Ermittlerteams und deren Angehörigen breiten Raum ein. Nicht besonders verwunderlich sind Hall & Hellstern - Alexis und Karen - die wichtigsten Ermittler und Namensgeber der Thrillerserie. An den „teilnehmenden“ Personen erkennt man eine starke Frauenlastigkeit von etwa 70:30. Frauen werden durchwegs positiv dargestellt. Dem gegenüber stehen auffällig abfällige Männerbeschreibungen und -bezeichnungen: Sadisten, Mörder, dumm, Arschloch, Idiot und Hinterwäldlern.

Tessa, nach über einem Jahr ihrem Entführer und Peiniger entkommen, ist durch dieses traumatische Erlebnis psychisch schwer belastet. Ihre beste Freundin Jasmin, die mit ihr entführt wurde hat die Entführung nicht überlebt. Tessa bekommt Menschenherzen mir Nadeln gespickt zugesandt, die dazu „passenden“ Leichen auf Metallstreben drapiert bringen das Ermittlerteam auf eine Spur, aber die Suche nachdem Mörder stellt sich als eine sehr komplexe dar. Die Leichen sind mit einem grünlich leuchtenden Bakterium infiziert. In der Person von Karen, der forensischen Kriminalbiologin, lässt die Autorin Corbin ihr ganzen Biologiewissen wiedergeben. Das Ermittlerteam wendet seine ganze Energie auf, um den Tatort finden, der für die Lösung des Falles unerlässlich ist. Die Spannung auf den letzten Seiten ist kaum zu überbieten, umso überraschender das Ende.

Der Schreibstil fördert das flüssige Lesen. Der Spannungsbogen wird aufrechterhalten indem in jedem Kapitel ein nächstes Puzzle zur Lösung des Falles angeboten wird.

Ein Lesefest für die überwiegend weibliche Leserschar, die bereits sehnlichst auf Band 4 wartet.