Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Frech, fesselnd und satirisch

Die Analphabetin, die rechnen konnte - Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte
von Jonas Jonasson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Freuen Sie sich darauf, was diesem herrlich verrückten Autor für seine neue Protagonistin eingefallen ist!

Die aberwitzige Geschichte der jungen Afrikanerin Nombeko, die zwar nicht lesen kann, aber ein Rechengenie ist, fast zufällig bei der Konstruktion nuklearer Sprengköpfe mithilft und nebenbei Verhandlungen mit den Mächtigen der Welt führt. Nach einem besonders brisanten Geschäft setzt sie sich nach Schweden ab, wo ihr die große Liebe begegnet. Das bringt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gleich die gesamte Weltpolitik durcheinander...

Spitzzüngig und mit viel schwarzem Humor rechnet Jonasson in seinem neuesten Roman mit dem Fundamentalismus in all seinen Erscheinungsformen ab. Eine grandiose Geschichte, die dem »Hundertjährigen« an überbordenden Einfällen, skurrilen Wendungen und unvergesslichem Charme in nichts nachsteht!

Für mich war dieser Roman in erster Linie eine Satire, bei der kein Auge trockenbleibt.Mit nötigem Ernst werden hochsensible Themen behandelt, aber gleichzeitig vom Autor ins Absurde geführt. Nichts wird ausgelassen wie z. B. das System in dem Nombeko aufwächst, die Apartheid, Atompolitik, die schwedische Monarchie etc. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor tatsächliche politische Begebenheiten mit einfließen lässt oder auch so Dinge wie der Partyskandal um Prinz Harry von England.

Nombeko, Holger 1 und 2, Celestine und alle Anderen wirken so liebenswert, verrückt authentisch, dass man sich eine Fortsetzung der Analphabetin wünscht. Ohne zuviel zu verraten, das Ende ist durchaus offen, vielleicht lässt das auf ene Fortsetzung hoffen.