Rezension

Frech und spannend

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt - James Patterson

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt
von James Patterson

Bewertet mit 4 Sternen

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch, als ich mir die aktuellen Neuerscheinungen anschaute, denn der Loewe Verlag veröffentlichte dieses Buch am 17. Februar. Da ich mein Englisch ein wenig aufpeppen wollte, beschloss ich, es mir im Original zu gönnen. Außerdem sind im Englischen schon mehrere Teile erschienen und so müsste ich nicht lange auf Nachschub warten. ^^

 

Wisteria und Whitford Allgood sind ganz normale Teenager – dachten sie zumindest. Als plötzlich die New Order an der Macht kommt, wird mitten in der Nacht ihr Haus gestürmt und die beiden Geschwister werden gewaltsam festgenommen. Ein Richter verurteilt die beiden wegen Hexerei zum Tod sobald sie volljährig sind. Whit hat nur noch wenige Wochen. Nicht nur die Peitschenschläge des Visitors machen ihnen klar, dass sie fliehen müssen. Kann ihnen ihre neuentdeckte Magie dabei helfen?

 

Zuerst: Ich liebe Wisty und Whit! Vor allem Wisty! Ihr zynischer, sarkastischer Humor ist einfach genial und hat mich mehrere Male zum Lachen gebracht. Die beiden Charaktere tragen echt die ganze Story und man könnte stundenlang nur von ihren frechen Wortgefechten lesen. Ich finde die beiden einfach super dargestellt, mit Ecken und Kanten und Ticks. So ruft Whit z.B. bei einem Wettkampf immer im Kopf „Victory!“ um zu siegen und schon fühlt er sich besser. Das ist witzig und macht die Figuren irgendwie charmant und greifbar.

Andere Rollen werden dabei allerdings völlig vernachlässigt. Das Wiesel Byron war für mich der Renner! Von mir aus hätte er viel mehr Auftritte haben können, mehr agieren können, um so etwas an Tiefe zu gewinnen.

Auch der eigentliche Gegner „The One Who Is The One“ (Ich musste immer spontan an „Der, dessen Name nicht genannt werden darf“ denken ^^) bleibt leider sehr blass. Er tritt nur dreimal auf und wirkt dort auf mich eigentlich nicht besonders bedrohlich oder gefährlichen. Da hätte man wesentlich mehr draus machen können. Ebenso aus dem Personal im Gefängnis, auch wenn die schon eher creepy waren.

 

Die Story ist relativ gradlinig und hat ein recht hohes Tempo. Das liegt vor allem an den kurzen Kapiteln von jeweils 2-4 Seiten und den Perspektivenwechsel zwischen Whit und Wisty. Dadurch wird es nie langweilig und das Buch liest sich verdammt schnell.

In der Mitte hat mir persönlich etwas gefehlt, dass vielleicht mal kurz das Tempo raus nimmt. Nach der Flucht der Geschwister geht es nahtlos in die Rettungsaktion der anderen Kinder über. Stattdessen hätte ich etwas mehr Infos über die Kids aus dem Garfunkels gehabt, die aktuelle politische Situation oder ein paar Übungsstunden von Whit und Wisty mit ihrer Magie. Dort ging eindeutig viel Potential und die Möglichkeit auf Tiefe verloren.

Der Roman hat übrigens einen recht fiesen Cliffhanger, der einen direkt animiert, weiter zu lesen. Aber den verrate ich nicht!

 

Die Stil ist schön schlicht gehalten. Gott sei dank, denn so war es für mich auf Englisch leicht zu verstehen. Man hat etwas Umgangssprache drin und da es immer aus der Sicht eines der Geschwister ist, auch viel Jugendsprache. Aber das ist okay und vielleicht macht das auch den Text so verständlich.

Wer gerne mehr auf Englisch lesen will, dem kann ich es nur empfehlen.

 

Im englischen Buch ist auf den letzten Seiten ein Ausschnitt aus dem Drehbuch zu „Witch & Wizzard“ und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich darauf sehr freuen würde. Das könnte ein spannender Film mit flotten Sprüchen werden.Allerdings habe ich dazu keine genaueren Infos gefunden.

Wer kein Interesse hat, es auf Englisch zu lesen, findet nun beim Loewe Verlag eine Alternative. Außerdem ist die Geschichte auch als Manga erhältlich, den ich mir auch noch sehr gerne etwas genauer ansehen möchte.

Die absolut umwerfenden Charaktere von Whit und Wisty lassen mich über kleinere Mängel im Plott hinweg sehen. Mit flotten Sprüchen und bissigem Humor haben sich die beiden Geschwister direkt bei mir beliebt gemacht.

Wer eine flotte Handlung und Lesespaß für nebenher sucht, ist mit „Witch & Wizzard“ gut bedient. Für mich war es einfach mal was anderes und die Geschichte hebt sich deutlich von den anderen Dystopien ab.

(c) http://projekt-ghostreader.blogspot.de/