Rezension

Freunde oder Feinde?

Verschollen in der Poison Bay: Ein Neuseeland-Krimi (Wild Crimes, #1) - Belinda Pollard

Verschollen in der Poison Bay: Ein Neuseeland-Krimi (Wild Crimes, #1)
von Belinda Pollard

Bewertet mit 4 Sternen

Verschollen in der Poison Bay von Belinda Pollard (Wild Crimes 1.Teil) vom Small Blue Dog Publishing Verlag

Inhalt: Mit acht Mann begeben sich Callie Brown, mittlerweile Fernsehreporterin mit ihren 7 ehemaligen Schulkameraden auf ein Abenteuer in die Wildnis von Neuseeland auch Land des Schattens genannt, auf Einladung von Bryan, der ihre gesamte Ausrüstung stellt und sich sehr gut in der Gegend auskennt. Was keiner von ihnen weiß, ist was das eigentliche Ziel dieses Ausflugs ist, denn es wurzelt in einem dramatischen Ereignis am Tag ihres Schulabschlusses. Es passieren merkwürdige Dinge, jemand reduziert systematisch die Truppe und es entsteht ein Kampf ums Überleben, jeder mit seinen eigenen Gedanken, Erinnerungen und Mißtrauen und Zeit und Naturgewalten arbeiten gegen Callie und die Truppe.

Mein Fazit: Ich war sehr überrascht, wie man auf 302 Seiten so einen eindrucksvollen Roman hinlegen kann. Nicht nur, weil man auch landschaftlich eintaucht und hier sehr gute Hintergrundrecherche stattfand, auch die Geschichte selber überrascht einen immer wieder, denn es sieht anfangs ja nur nach einer simplen Reise mit Freunden aus, doch dann nimmt sie immer wieder ungewöhnliche Wendungen an. Es treffen 8 wirklich sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander und so ist es klar, dass das Mißtrauen aufgrund der Geschehnisse zueinander wächst, was die Geschichte noch spannender macht, denn es weckt auch bei dem Leser den Wunsch, irgendwie Schlüsse zu ziehen, das wie und warum zu verstehen, und doch muss man schon im nächsten Moment wieder umdenken.

Toll fand ich auch, dass man immer abwechselnd die Erlebnisse in der Wildnis mitverfolgt und dann rüberschwenkt in die Ermittlungsarbeit von Peter und seinem Team, die angestiftet von Rachels Mutter Ellen, die sich Sorgen macht, weil ihre Tochter nicht wie angekündigt, am festgelegten Termin wieder zurückgekehrt ist. Sie ergreift die Initiative und reist vor Ort um zu verstehen, was passiert. Zusammen mit Peter, Hemi, Tom, Hawk, Amber erfahren sie immer mehr darüber, was dort in den Bergen passiert und versuchen herauszufinden, was los ist. Aber die Ermittlungen führen immer wieder in die Irre und deswegen verlieren sie viel Zeit.

Jeden der 8 Reisenden konnte man im Laufe der Geschichte irgendwie verstehen, gerade wenn sie eingehender erklärt wurden, oder man ihre Reaktionen spürte und aufgrund ihrer Berufe konnte man einiges auch gut nachvollziehen. Die kleine Erica, als Krankenschwester um die anderen besorgt, Kain, der Gruppenanwalt, Bryan der Reiseleiter, Rachel die Wissenschaftlerin mit dem Diabetesproblem, Callie die Reporterin, Adam, der Jagdsafaris organisiert und Jack, der gerne fotografiert, aber auch eine Bibelschule leitet. All diese Varianten tauchen immer wieder in irgendeiner Situation auf, wird mal für, mal gegen sie verwendet oder auch während der Extremsituationen. Das ist sehr raffiniert gemacht worden, denn dadurch traut man niemandem so etwas zu.

Ich mochte auch die Zwischendurch Situationen, manchmal nur so kurze Sachen, die einen schmunzeln lassen haben, oder wodurch einige Personen einem echt ans Herz gewachsen sind und man mitgefiebert hat, dass diese Person es unbedingt schaffen muss. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, es war sehr flüssig geschrieben, die Hintergrundinformationen waren einfach toll und mitreißend und ich freue mich schon auf den angekündigten zweiten Teil, in den man im Anhang schon einen kleinen Einblick bekommt.

Vielen Dank an NetGalley und dem Verlag, dass ich das Buch testlesen und rezensieren durfte.