Rezension

Freundschaft, Einsamkeit und Bücher

Eine Geschichte der Zitrone - Jo Cotterill

Eine Geschichte der Zitrone
von Jo Cotterill

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Für mich klang der Klappentext wirklich sehr ansprechend und auch etwas eigenartig, wenn ich es zugeben muss. Aber nicht auf eine Art, dass ich das Buch gleich wieder aus der Hand gelegt hätte, sondern eher so, dass ich es um jeden Preis lesen musste. Und so konnte ich es auch gar nicht erwarten, dass Buch endlich zu beginnen, als es bei mir war. 
Jo Cotterill hat mich wirklich beeindruckt. Ohne, dass sie fantastische Elemente oder irgendwelche mysteriösen Organisationen benötigt, schafft sie es eine Atmosphäre des ungewissen und geheimnisvollen um die Handlung zu spinnen. Dabei geht es nicht nur direkt um die Verbindung zwischen Calypso und ihrem Vater oder Calypso und May, sondern auch um die Tiefe und Weite der literarischen Welt. Ein Kind, das seine Freunde ausschließlich in Büchern findet, würde man vermutlich als - auf irgendeine Weise - psychisch beschränkt bezeichnen, vielleicht als Autist oder so. Calypso ist aber gewissermaßen hierhin erzogen worden und so ist es eine beeindruckende Reise, den Beginn der ersten echten Freundschaft eines Mädchens miterleben zu dürfen.
Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch und teils auf die eine oder andere Weise eigentümlich vertraut. Umso überwältigender ist das Ausmaß dessen, was die Hintergründe der einzelnen Personen ausmacht.
Fazit
Eine Geschichte der Zitrone ist nicht einfach irgendein Jugendbuch. Es ist magisch, voller Liebe und Freundschaft - zu Menschen, Bücher und Zitronen, aber auch voller Einsamkeit, Abschottung von Gefühlen und ergreifenden Hintergrundgeschichten. Von mir kann es dafür nur eine absolute Leseempfehlung geben, denn ich würde es gerne noch einmal aus meinem Kopf löschen, um es direkt von vorne Erleben zu dürfen.