Rezension

Freundschaft, KI und der Ozean

Das große Spiel -

Das große Spiel
von Richard Powers

Das ist auch ein Roman über eine Freundschaft. Rafi Young und Todd Keane lernen sich schon in der Schule kennen und schätzen. Sie sind beide hochintelligent und liefern sich epische Schlachten im Schach und Go. Doch sie schlagen unterschiedliche Wege ein: Todd verschreibt sie den aufkommenden Computern, der Digitalisierung und forsch von Anfang an über künstliche Intelligenz. Rafi, sensibel hat sich der Literatur verschrieben. Als Ina dazustösst geht das eine Zeitlang gut, doch irgendwann zerbricht die Freundschaft der beiden jungen Männer.

Als Todd Jahrzehnte später krank wird, beginnt er seine Lebensgeschichte zu erzählen (einer KI, wie ich meine). Ich denke, dieser Teil spielt jetzt, oder vielleicht ein paar Jahre in der Zukunft.

Rafi lebt auf einer paradiesischen Insel im Pazifik. Das Schicksal (?) führt sich nochmal zusammen.

Ein weiterer Themenpunkt ist das Meer und seine Bewohner. Dazu kommt Evie ins Spiel. Sie hat ihr Leben dem Meer verschrieben, taucht, forscht, dokumentiert. Ihre Beschreibungen von spannenden Begegnungen unter Wasser waren meine Highlights im Roman. Ob ich noch tauchen lernen soll? Ich glaube, ich belasse es bei Dokumentationen übers Meer.

Diese Aspekte werden alle kunstvoll miteinander verbunden. Dabei gibt es deutliche Botschaften über die Gefahren der Digitalisierung, des Strebens nach Geld und der Vermüllung der Meere.

Richard Powers hat meiner Meinung nach mit diesem Buch sein Erzähltalent erneut bewiesen. Ein richtiger Pageturner, das aber auch anspruchsvoll ist. Leider habe ich am Schluss etwas nicht verstanden, weshalb ich es unbedingt mit jemandem diskutieren muss, der es auch gelesen hat.