Rezension

Frischer Wind an der Nordsee – Kira Jensen und Tilmann Baer ermitteln ganz unkonventionell

Ankerschmerz -

Ankerschmerz
von Stefan Wollschläger

Bewertet mit 5 Sternen

Frischer Wind an der Nordsee – Kira Jensen und Tilmann Baer ermitteln ganz unkonventionell

„Ankerschmerz“ von Stefan Wollschläger ist als Taschenbuch mi251 Seiten im Oktober 2020 bei Edition M erschienen.

Es ist der erste Band des Autors der Nordsee - Krimireihe mit den Ermittlern Kira Jensen und Tilmann Baer. Und ein wahrlich sehr gelungener Auftakt!

Kira Jensen hat es zurück in ihre alte Heimat nach Ostfriesland gezogen. Jedoch kann sie ihren ersten Arbeitstag als Kommissarin nicht pünktlich antreten, weil sie am Abend zuvor nach dem super Konzert der beliebten Schlagersängerin Maybrit Decker noch etwas trinken gehen wollte und dabei Schreckliches erleben musste.

So beginnt ihr erster Tag dann direkt an einem Tatort, dem Hafenbecken von Dornumersiel. Dort hat man nämlich im Wasser in ihrem Auto die Komponistin und Songtexterin Wiebke deWall, die Deckers großen Hit „Ankerschmerz“ geschrieben hat, erschossen aufgefunden…

Kiras neuer Kollege und direkter Vorgesetzter Tilmann Baer ist ein absoluter Eigenbrödler.

Baer hat schlechte Erfahrungen gemacht und lässt Kira daher total auflaufen, so dass die beiden Polizisten komplett getrennt ermitteln und ganz unterschiedliche Herangehensweisen haben.

Dadurch bekommen die Ermittlungen eine ganz besondere Dynamik…

Der Schreibstil von Stefan Wollschläger gefällt mir wirklich sehr gut. Er schildert sehr bildhaft und detailliert, prägnant und an vielen Stellen, teilweise auch unterschwellig, äußerst humorvoll.

Das hat mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht, was der Spannung allerdings keinen Abbruch tat.

Dieser Krimi ist von Anfang an spannend und steigert sich ständig. Für Kira Jensen ist die Lage zwischendurch mehrmals wirklich brenzlig, zumal sie bei ihren Alleingängen dazu neigt, etwas unvorsichtig zu sein. Ob das nun naiv oder ihrer Unerfahrenheit wegen ihres jungen Alters geschuldet ist, bleibt offen…aber ich denke, sie ist durchaus lernfähig und nimmt aus ihren Erfahrungen etwas mit!

Bis zu den letzten Seiten ist noch nicht klar, wer der Täter ist, es gibt immer noch verschiedene Optionen, die alle absolut plausibel sind. Somit die Aufklärung des Falls wirklich überraschend und sehr clever gemacht.

Neue Ermittler (ein Team kann man sie wirklich nicht nennen, aber was nicht ist, kann ja noch werden…oder?) mit Ecken und Kanten, Baer eher konventionell und Kira sehr innovativ, eine clevere Strategie und ein nicht alltägliches Thema liefern ein klasse Ergebnis!

Mir hat das Lesen von „Ankerschmerz“ sehr viel Spaß gemacht und ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, und das, obwohl ich im Normallfall eher auf die Art von Krimis und Thrillern stehe, bei denen man keine schwachen Nerven haben sollte ;o)

Das war sicher nicht mein letzter Krimi von Stefan Wollschläger, ich werde mir seine Krimireihe um Hauptkommissarin Diederike Dirks auch mal näher ansehen…

Kommentare

Chuckipop kommentierte am 22. Oktober 2020 um 16:02

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