Rezension

Frontschweine am Lagerfeuer

Wolfsthron - Leo Carew

Wolfsthron
von Leo Carew

Wenn im einfallspinseligen Fantasy-Britannia grundlos Kriege erklärt werden, dann ist es Zeit, dass geborene Anführer ins Rampenlicht poltern. In Leo Carews Welt sind nicht die Menschen die Guten, sondern ein Alphatier mit Riesenwuchs namens Schwarzer Lord.

Wer findet, dass Schwerter Namen verdient haben und sowieso die besten Konfliktlöser sind, kann diesem 500 Seiten langen Marschbefehl folgen. Pathos, Schmalz und Blut sind garantiert, Spannung und Charaktertiefe eher nicht.

Unser Held (der Schwarze Lord, weißte Bescheid) durchlebt Verrat, Fall und Aufstieg im Zeitraffer, flattert dabei zunächst mit der Souveränität eines Stubenkükens durch die Welt, nur um von jetzt auf gleich als Lord Helmchen im herrischen Kommandoton loszubölken. Zum Glück hat er die Seuche der flachen Charakterzeichnung auch an seine Untertanen weitergereicht. Die wehrhaften Riesen sind erschreckend schwarz-weiß, dabei durchweg unsympathisch, sie hören auf römische Miltärränge und wikingische Familiennamen und sitzen gern und oft am Lagerfeuer, um dabei lieber in Soldatenromantik und ollen Kamellen von Helden mit besenlangen Schwerten zu schwelgen als die Schrecken des Krieges zu thematisieren...

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