Rezension

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Frostiger Kitsch ...

Das Frostmädchen - Stefanie Lasthaus

Das Frostmädchen
von Stefanie Lasthaus

"Das Frostmädchen" von Stefanie Lasthaus ist 2016 im Heyne Verlag erschienen.

Zum Inhalt: Die zwanzigjährige Neve flieht nach einem Streit mit ihrem Freund Gideon, der handgreiflich endet, in die winterlichen Wälder von Kananda. Dort wird sie von dem Künstler Lauri gefunden. Schnell entwickelt sich zwischen den zweien eine Liebesgeschichte. Doch Neve ist nicht mehr sie selbst – irgendwas ist in der kalten Winternacht mit ihr passiert, das sie zu einem Spielball zwischen Magie und Liebe werden lässt.

Das wunderschönes Cover hat mich angesprochen und auch der Klappentext klang vielversprechend. Und nach einem sehr guten, starken Start verflacht das Buch leider ganz schnell ins Oberkitschige.

Zunächst finde ich es inhaltlich mehr als unrealistisch, dass Neve, nachdem sie sich von ihrem Freund hat schlagen lassen, keine 24 Stunden später total in love mit einem anderen Mann rum macht.Trotz der auf jeder zweiten Seite erwähnten magischen Anziehungskraft zwischen Neve und Lauri ist mir das einfach zu viel. Ebenso wie das Gesäusel und Geschmachte und die ewigen Wiederholungen, wie schwach Neve doch ist, aber dabei so anziehend… Überhaupt strotzt das Buch vor Wiederholungen, ob es die angesprochene Anziehungskraft ist oder die Charakterisierung der Protagonisten oder die Beschreibung der Natur. Immer wieder gleichen sich Wortwahl und Satzbau und macht das ganze  in meinen Augen unendlich langweilig.

Auch der weitere Inhalt ist mir einfach viel zu weit hergeholt (Achtung Spoiler: Zum Mittel zum Zweck hüpft Neve doch fix noch mal mit ihrem Ex-Freund in die Kiste und keine Stunde später wieder mit dem anderen ….)

Die magischen Elemente sind mir zu sehr abgekupfert und erinnern mich an russische Wintermärchen, allerdings ohne deren Charme und Intensität. Alles wirkt irgendwie flach und unbelebt.

Schade –  dieses Buch hat mich sehr enttäuscht.