Früher war alles besser - oder doch nicht?
Bewertet mit 5 Sternen
Aufgefallen ist mir das Buch durch seine stimmige,optisch zur viktorianischen Zeit passenden, Aufmachung des Covers. Auch das Innenleben des Buches ist liebevoll gestaltet. Jeder Teil beginnt mit dem Bild einer “vollgekritzelten” Tafel, einem passenden Titel und einem ebenfalls passenden Zitat. Die einzelnen Kapitel sind am Beginn mit der Zeichnung einer Gaslaterne versehen. Ich liebe solche Kleinigkeiten :-)
Authentische Schilderung
Auch der sehr angenehme, bildliche Schreibstil des Autors hat ganz schnell das historische London vor meinem inneren Auge auferstehen lassen. Die Beschreibungen der Verhältnisse, der Handlungen und der Ansichten diverser Personen schien mir, als interessierten Laien, sehr authentisch.Das lockere verflechten der fiktiven Geschichte mit realen historischen Personen und Ereignissen hat mir besonderen Spaß gemacht :-)
Eigene Ermittlungen
Die fiktiven Mordermittlungen haben mir ebenfalls viel Spaß gemacht - wenn man das so sagen darf :-) Es gibt mehrere Morde, die alle sehr unterschiedlich und präzise über mehrere Monate hinweg ausgeführt werden. Hier zu raten, zu kombinieren und zu ermitteln, wer der Täter ist hat mich fasziniert und gut unterhalten. Das Ende kam für meinen Geschmack ein bisschen abrupt, war aber dennoch stimmig und logisch. Den Täter hatte ich so nicht auf dem Schirm und so hat mich das Ende dann doch noch überrascht,ganz, wie es sein soll-
Stimmiges Gesamtpaket
Insgesamt habe ich mich mit dem Krimi, dem Team um Inspector Swanson und dem historischen London wirklich wohl gefühlt. Mir fehlten die vorangegangenen Bücher nicht, wesentliche Punkte wurden erklärt und die persönliche Weiterentwicklung der Protagonisten ist hier wohl eher zweitrangig. Mich erinnerte das Ganze ein bisschen an die TV-Serie Ripper Street und die habe ich geliebt - vermutlich sieht “mein” Inspector Swanson deshalb auch so aus wie Matthew Macfadyen :-)
Mein Fazit:
Inspector Swanson und die Mathematik des Mordens ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi, ein bisschen im Stil von Agatha Christie. Robert C. Marley lässt das viktorianische Zeitalter für eine kurze Zeitspanne wieder auferstehen und ich habe ihn gerne dabei begleitet. Für Fans von historischen Krimis und gepflegter Sprache auf jeden Fall zu empfehlen.