Rezension

Frust pur

Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde

Die Geschichte der Bienen
von Maja Lunde

Bewertet mit 1.5 Sternen

Worum es geht: 

Die Bienen sterben, und das ist unser Untergang. 

England 1852: Ein Biologe findet seine Leidenschaft in der Zucht der Bienen.
USA 2007: Ein Imker lebt für seine Arbeit und den Wunsch, dass sein Sohn den Hof übernehmen wird. Doch dann passiert das Unfassbare: Die Bienen verschwinden. 
China 2098: Die Arbeiterin Tao ist professionelle Blütenbestäuberin und Mutter. Als ihr Sohn einen mysteriösen Unfall hat, ändert sich schlagartig alles. Selbst die Zukunft der Menschheit. 

Meine Meinung:

2017 ist man an dem Titel kaum vorbei gekommen. Ein kleiner Überraschungshit mit einem Thema das so unglaublich Wichtig ist. Sowas baut eine grosse Erwartung auf, welche dann selten erfüllt wird. 
Ich machemich mal wieder unbeliebt mit einer eher seltenen Meinung zu dem Buch: Ich fands nicht so gut. Lunde erzählt die Geschichte in drei Handlungen, immer Abwechselnd. Das an sich ist nicht das Problem, sonder die unglaubliche Kürze der Episoden. Ich sage bewusst nicht Kapitel, weil das sind sie nicht. Drei bis maximal 6 Seiten pro Abschnitt und sowie einer Figur etwas spannendes zustösst wird abgebrochen und mit der nächsten weitergemacht. Aufgegriffen werden die Episoden dann zu einem späteren Zeitpunkt, das spannende Element ist vorbei, der Leser bekommt nur einen kurzen Umriss wie reagiert wurde. Nächster Spannungsbogen. 
Es ist frustrant. Sowie man nach 2 Seiten wieder irgendwie drin ist, und richtig Bock hat zu lesen, wird man wieder abgewürgt. Da alle drei Handlungen wirklich getrennt sind habe ich mit dem Gedanken gespielt sie einfach separat zu lesen. Dieser "Stil" lies mich aber auch denken: "Lunde kann nicht schreiben." Sie hat Ideen, und Szenen die gut sind, wusste sie aber nicht zu verbinden, also hat sie es sein lassen. So wirkte es auf mich.
Durch das Abgehackte passierte noch etwas; die Figuren liessen mich kalt. Zu keinem der Protagonisten konnte ich eine Bindung aufbauen weil Lunde einen nichts empfinden lässt. 
Sowie Gefühle oder grössere Auseinandersetzungen hätten auftauchen müssen, würgt sie die Handlung ab. Beispiel: George fährt zu der Uni seines Sohnes um dessem Professor die Leviten zu lesen und Tom freigestellt zu bekommen. George trifft den Professor ( John Smith, ernsthaft?), der fragt "Was ist ihr anliegen?" und "Sind auch Star Wars Fan?" Ende der Episode, aufgegriffen wird dann (Wochen?) später mit George und Tom im Laster auf dem Weg nach Maine. Tom wurde freigestellt. 
Wie? Was hat Geroge gesagt? Wieso hat Tom mitgemacht? Was hat Tom's Mutter dazu gesagt? Alles fragen die nie beantwortet werden.
Ebenso wie: der Leser weiss die Bienen sind ausgestorben und es gab eine Klima Katastrophe. Aber die Bienen verschwinden von heute auf Morgen nicht langsam, also was geschah? Was hat Williams Bienenzucht mit irgendwas zu tun, ausser dem Leser Bienen zu erklären? Die grosse "Überraschung" in der Chinahandlung lässt den Leser auch nur mit "WIE?" zurück. Fragen über Fragen und niemals Antworten.
Einzig, dass dann am Ende doch noch ein roter Faden durch das Buch ging, wenn auch teilweise sehr vorhersehbar, macht das Buch nicht zu einem 1 Sterne Buch. 
Also Fazit: Nichts ausgearbeitet, Frust beim Lesen, und flache Figuren. 
Ein wichtiges Thema, aber kein wichtiges Buch.