Rezension

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Frustrierende Hauptfiguren sind nicht immer gut

Zwei Teile einer Seele - Cooper West

Zwei Teile einer Seele
von Cooper West

Bewertet mit 3 Sternen

Krimi, Romance und Gestaltwandler? Das hätte toll sein können! Leider hakt es bei den Figuren so sehr, dass es mich gestört hat.

Ein typisches Gay-Shapeshifter-Cover. Wieder gefällt mir die Schrift und das Farbspektrum. Der Hund ist auch süß.

"Zwei Teile einer Seele" ist ein herzzerreißend romantischer Titel. Ich mag ihn, aber frage mich, ob er wirklich zu dieser Geschichte passt. Tatsächlich hatte ich beim Lesen eher den Eindruck, dass eine Seele aus mehr als zwei Teilen bestehen kann.

Die Erzählung gibt Einblicke in die Gefühlswelten von Marcus und Alex. Dafür wird die personale Perspektive verwendet.

Nun zur Handlung. Sie ist fest mit den Charakteren verbunden, was mir gut gefällt. Gleichzeitig gibt es einen übergeordneten Plot, der für zusätzliche Spannung und Konflikte sorgt. An sich die perfekte Mischung. Leider hakt es für mich bei den Figuren etwas.
Marcus und Alex passen grundsätzlich gut zusammen. Die Protector-Handler-Beziehung ist spannend und unterscheidet sich gerade genug von den üblichen Verbindungen bei Shapeshifter-Romanen, um das Interesse zu erhalten. Selbstverständlich sind die beiden trotzdem untrennbar miteinander verbunden und müssen zusammen bleiben. Während Marcus sich freut und die ganze Zeit Mühe gibt, macht Alex genau das Gegenteil. Das fände ich nicht so schlimm, denn unterschiedliche Motivationen führen nun mal dazu. Solange sie am Ende doch noch eine Beziehung aufbauen können, wäre das also perfekt. Leider ist es so, dass Alex Marcus die ganze Zeit Dinge vorwirft, die er selbst tut. Das ist psychologisch gesehen ziemlich hart. Zum Beispiel tut Marcus Dinge, die andere Handler nicht für ihren Protector machen würden (selbst Alex Verflossener Theo nicht). Doch auch das stellt Alex nicht zufrieden, nein, er verlangt sogar noch mehr. Dabei wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Marcus es auch nicht leicht hat, weil er sich umstellen muss. Aber das vergisst Alex in Sekundenschnelle wieder, weil sein Leid angeblich so viel größer sei. Das stimmt vielleicht sogar. Jedoch ist sein Verhalten Marcus gegenüber unangemessen. Trotz allem kommen die beiden am Ende zusammen. Wie könnte Alex jemanden, der alles für ihn macht, nicht toll finden? Und Marcus nimmt jede Zuneigung dankend an. Das ist für mich eine ziemlich zerstörerische Beziehung, die jedoch nicht so dargestellt wird. Es wird alles romantisiert und heruntergespielt. Das finde ich schrecklich.
 

Fazit:

3* 
"Zwei Teile einer Seele" vereint interessante Ideen und einen spannenden Plot. Leider konnte mich die Beziehung der Protagonisten nicht überzeugen. Grundsätzlich denke ich, dass dieser Shapeshifter-Roman Freunde des Genres überzeugen könnte.