Rezension

Führst du eine perfekte Ehe?

Eine perfekte Ehe -

Eine perfekte Ehe
von Kimberly McCreight

Bewertet mit 3 Sternen

Der Hilferuf ihres alten Studienfreundes Zach kommt für die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis denkbar ungelegen: Eigentlich wollte sie wieder mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen, um die Risse zu kitten, die sich inzwischen unübersehbar in ihrer Ehe auftun. Doch Zach wird verdächtigt, seine Frau Amanda ermordet zu haben, und sitzt bereits in der berüchtigten New Yorker Haftanstalt Rikers Island. Natürlich beteuert Zach seine Unschuld, und Lizzie glaubt ihm. Je mehr sie allerdings über die Ehe von Zach und Amanda erfährt, desto mehr häufen sich die Ungereimtheiten. Was verschweigen Zach und seine Freunde in dem elitären Brooklyner Wohnviertel? Als ein neues Beweismittel auftaucht, wird Lizzies Welt auf den Kopf gestellt: Kann es sein, dass ihr eigener Ehemann Sam in den Fall verwickelt ist?

Meine Meinung: 

"Eine perfekte Ehe" habe ich im Urlaub am Strand gelesen. Ich muss sagen, dass mich die Geschichte echt sehr gefesselt hat, obwohl gar nicht so viel passiert ist. Wir erleben hauptsächlich die Sicht von Lizzie, der Anwältin und manchmal auch die Sicht des Opfers Amanda. So erfahren wir einerseits, wie Lizzie dem Fall immer mehr auf die Spur kommt, andererseits erfahren wir aber auch wie Amanda gelebt hat, was sie gedacht hat und wie sie ihre eigene Ehe und die der anderen wahrgenommen hat. Das Thema "Ehe" spielt hier, wie der Buchtitel schon sagt, eine wichtige Rolle, da unterschiedliche Beziehungen auf verschiedene Art und Weise gezeigt und auf die Probe gestellt werden. Es wird einem gezeigt, wie manche Ehen nach außen dargestellt werden und wie sie sich gleichzeitig nach innen wirklich äußern. Ich bin selbst nicht verheiratet und bin auch keine Verfechterin der Hochzeit - daher war mir dieser Punkt der Geschichte gar nicht so wichtig. Dennoch war es ganz spannend zu lesen und ich finde die Autorin hat die Dynamiken der Beziehungen gut einfangen können. 

Der Fall an sich ist auch gar nicht so spektakulär oder überraschend, aber ich habe das Buch einfach gerne gelesen und habe mich einfach schön berieseln lassen. Für zwischendurch kann ich diese Geschichte daher wirklich nur empfehlen. Es gibt nur zwei kleine Dinge, die mich gestört haben: 

Namensfehler:
Es gibt viele Fehler innerhalb des Buches bezüglich der Namen. Es wird ein Name genannt, aber eigentlich war ein anderer gemeint. Das ist manchmal sehr verwirrend und da hat das Lektorat wohl nicht ganz funktioniert. 
Anwalt-/Polizeiarbeit:
Ich habe keine Ahnung, wie das normalerweise läuft, aber ich hatte hier das Gefühl, dass die Anwältin die komplette Arbeit der Polizei übernimmt und in keiner Weise mit der Polizei zusammenarbeitet. Ich wage zu bezweifeln, dass das in der Realität wirklich so ist bzw. dass so wenig Zusammenarbeit zwischen Polizei und Anwalt stattfindet. Ich kenne hier aber die genauen Unterschiede zwischen Deutschland und Amerika nicht und ich weiß auch nicht, was der reale Zustand ist. Mich hat das in der Geschichte nur sehr verwirrt und ich habe manches als eher unrealistisch wahrgenommen. 

Fazit: 

Ein wirklich guter Krimi für Zwischendurch. Es gibt zwar ein paar Schwächen, aber die unterschiedlichen Ehen werden total gut dargestellt. Der Schreibstil macht Lust dran zu bleiben und man kann sich gut berieseln lassen. 3 Sterne!