Rezension

Für alle Sinne...

Der goldene Grubber - Kat Menschik

Der goldene Grubber
von Kat Menschik

All denen, die mit Herz ihre Schollen im Garten bearbeiten, muss beim Anschauen von Kat Menschicks „Der goldene Grubber: Von großen Momenten und kleinen Niederlagen im Gartenjahr“ einfach das Herz aufgehen. Ein außergewöhnliches Gartenbuch, das (fast) alle Sinne anspricht und sich bestens als Geschenk für jeden Hobby-Gärtner und solche, die es werden wollen, eignet.

Die Autorin kennt man als Comiczeichnerin und Illustratorin, nicht nur für das Feuilleton der FAZ/FAS sondern auch unter anderem für Bücher des japanischen Autors Haruki Murakami. „Der goldenen Grubber“ erschien erstmals 2013 als Fortsetzungscomic in 100 Folgen in der FAZ und ist rechtzeitig zu Beginn des Gartenjahres im Frühjahr 2014 bei Galiani erschienen.

Ein Grubber ist das erste Gartengerät, das zum Einsatz kommt, wenn ein Beet angelegt wird. Man benötigt ihn zur Bodenbearbeitung, kann damit Unkraut entfernen und Kompost einarbeiten - ein elementares Werkzeug also, das auch bei Kat Menschick das gesamte Gartenjahr über im Einsatz war, als sie ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück im äußersten Osten Deutschlands urbar macht und nach ihren sich wandelnden Vorlieben gestaltet.

Wie könnte es anders sein, haben wir bei solchen Projekten doch alle die gleichen Fehler gemacht: Anfangs regiert mangels Fachwissen und unpräzisen Vorstellungen das blanke Chaos, aber allmählich gewinnt die Fläche an Kontur. Natürlich erleidet die Autorin auch herbe Rückschläge, seien es nun Schädlinge, die sich über die Jungpflanzen hermachen, oder die aus dem Gartencenter angeschleppte Beute, die nicht gedeihen will. Und dennoch, augenfällig ist das sinnliche, das entspannte und unverkrampfte Verhalten, mit dem sie diese hinnimmt und daran ihre gärtnerischen Fähigkeiten weiterentwickelt. Gärtner als die pure Lust, das ist es, was uns die Autorin vermittelt!

„Der goldene Grubber“ beschreibt das persönliche Gartenjahr von Kat Menschick in chronologisch geordneten Bildern mit ergänzenden Texten und besticht nicht nur durch seine wunderbare Aufmachung, sondern kann durchaus auch als Ratgeber verwendet werden. Und den Tipp mit den selbstgebastelten Anzuchttöpfchen aus Papier werde ich mit Sicherheit im nächsten Pflanzjahr ausprobieren.