Rezension

Für Anhänger der antiautoritären Erziehung

Der Winter der Wunder - Debbie Macomber

Der Winter der Wunder
von Debbie Macomber

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Autorin Debbie Macomber lebt in Washington und betreibt dort ein gut gehendes Café. In regelmäßigen Abständen stehen ihre Romane auf den Bestsellerlisten der New York Times. Der Winter der Wunder erschien im November 2018 in Deutschland und auch hier beliebt.

 

Kathrin O´Connor ist die Hauptperson des Romans. Sie hat keine feste Arbeit, nur kurz vor Weihnachten kann sie sich vor Kundschaft kaum retten. Das liegt daran, dass sie Weihnachtsbriefe schreibt. Ihre Auftraggeber schildern, was sie zu erwähnen hat und sie schmückt alles aus. Es sind keineswegs nur Wahrheiten, die hier stehen. Im Gegenteil. Die Empfänger der Briefe sollen denken, dass es den Absendern gut geht und nicht wirklich erfahren, welche Sorgen drücken.

 

Neben K.O. (so wird Kathrin genannt) gibt es noch den „Erziehungspapst“ Dr. Jeffries. Der schrieb einen Ratgeber für Eltern und Kathrins Schwester Zelda richtet sich streng danach. Sie betet Dr. Jeffries förmlich an und die Erziehung ihrer Zwillinge ist komplett auf das Buch ausgerichtet. K.O. mag es absolut nicht und teilt das dem Autor unverblümt mit. Das führt zu kontroversen Diskussionen und keine Seite gibt nach. Es ist ein Wechselbad der Gefühle und Komplikationen und Wendungen gehören ebenfalls dazu.

 

Der Winter der Wunder las ich in einem Rutsch durch. Es ist unterhaltsam und lässt sich locker und ohne Nachdenken lesen. Es ist ein Roman zum Abschalten und keineswegs kitschig. Wer allerdings ein Werk mit Tiefgang erwartet, wird enttäuscht sein. Eltern, die ihren Kindern viel Freiraum lassen, werden beim Lesen wohl sich selbst und ihre Nachkommen erkennen.