Rezension

Für eine Fortsetzung ist Luft nach oben

Bad Boys and Little Bitches 1 - Andreas Götz

Bad Boys and Little Bitches 1
von Andreas Götz

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:

Mal ganz ehrlich! Was ist das für ein Cover? Ich schreibe wirklich selten etwas über das Cover, aber diesmal fühle ich mich dazu gezwungen. Ich finde es wirklich grausig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich junge Mädchen sehr davon angesprochen fühlen. Für mich ein totaler Fail.

Den Titel finde ich auch in Zeiten von Gossip Girl noch etwas gewöhnungsbedürftig. Schlicht aus dem Grund, dass das Wort „Bad Boy“ nicht so negativ belastet ist wie „Bitch“. Man versteht schon noch etwas anderes darunter. Somit ist hier meiner Meinung nach die weibliche Form ein Schimpfwort, während man das männliche Wort auch verwendet um den jugendlichen Leichtsinn von Jungen zu beschreiben, aber eben oftmals gar nicht negativ gesehen.

So, da es mir aber weder auf Cover noch auf Titel ankommt und für mich der innere Wert eines Buches zählt, wollte ich dieses Buch auf Grund seines Klappentextes gerne lesen, weil es mich ein wenig an die tolle Serie Gossip Girl erinnert hat.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Die Ideen waren gut. Vor allem war ich überrascht, wie sich das Ganze entwickelt hat. Es gab gerade zum Ende hin unerwartete Wendungen, die noch mal viel Schwung in die Geschichte gebracht haben. Zwischenzeitlich gab es aber leider etwas langatmige Passagen.

Lügen und Intrigen gehören hier zum Tagesgeschäft. Man weiß nicht von Anfang an, welcher Charakter wie tickt und wer nicht doch ein falsches Spiel spielt. Hier gab es gelungene Überraschungen.

Es kommt auch ein bisschen Highschool-Feeling auf. Das Buch spielt zwar in Deutschland, aber dieser Punkt wurde wirklich gut in unser deutsches System umgesetzt.

Dei Charaktere sind vielfältig. Bei diesem Buch ist auch besonders, dass es so viele Protagonisten gibt die es zunächst kennenzulernen gilt. Jeder hat sein eigenes Geheimnis, was die Sache verzwickt macht. Mir gefällt, dass es hier um eine aus Jungen und Mädchen gemischt Gruppe geht. So gibt es einfach viel mehr Möglichkeiten. Es werden eigentlich sämtliche Probleme, die Jugendlichen haben, eingebaut. Man kann also sagen, dass sich das Buch gut mit den Schwierigkeiten des Heranwachsen und der Gruppenbildung- bzw. -zwang auseinandersetzt.

Der Schreibstil ist für Jugendliche genau das Richtige. Er ist locker und leicht zu lesen und passt sich auch in gewisser Weise der jugendlichen Sprachweise an. Die Dialoge sind oftmals ein wenig flacher und ich hätte mir hier ein wenig mehr Substanz und Tiefe gewünscht.

Insgesamt finde ich diesen ersten Teil durchwachsen. Es gab gute aber auch Kritikpunkte. Da es sich um eine Reihe handeln soll, kann ich mir aber vorstellen, dass diese Kritikpunkte noch ausgebessert werden können, denn für Jugendliche dürfte dieses Buch wirklich interessant sein, weil eben ihre Lebensschwerpunkte und Probleme verarbeitet werden.