Rezension

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Für einen Erstlings-Krimi o. k.

Die Lichtung - Linus Geschke

Die Lichtung
von Linus Geschke

Der Journalist Jan Römer bekommt von seinem Chef eine brisante Aufgabe zugedacht: Er soll über einen 27 Jahre zurückliegenden Doppelmord berichten. Damals wurden im Bergischen Land 2 Teenager umgebracht, ein Mädchen wurde vergewaltigt und dann erwürgt und ein Junge erschlagen. Die beiden schrecklichen Taten wurden nie aufgeklärt. Jan Römer war damals ein Freund eines der Opfer. Das getötete Mädchen selbst kannte er nur flüchtig, aber sie war diejenige, die die Clique damals in die Blockhütte in der Nähe von Wiehl eingeladen hatte. Für die aus Köln stammenden Jugendlichen war dies damals eine gelungene Abwechslung und eine Gelegenheit mit ihren jeweiligen Freunden/Freundinnen ein ungestörtes Wochenende fernab des Elternhauses zu verbringen. Dass dieses Wochenende so schlimm enden würde, konnte niemand ahnen, und Römer hat dieses Mordfälle bis jetzt verdrängt. Er ist alles andere als begeistert, darüber zu berichten, dennoch informiert er seinen Chef nicht, daß er damals einer der Jugendlichen aus dieser Clique war, sondern aktiviert eine junge, ehemalige Journalisten-Kollegin, ihm bei den Recherchen zu helfen. Schon bald muß Römer jedoch erfahren, daß er irgendetwas auf der Spur ist, denn seine Frau wird unterschwellig telefonisch bedroht und später Römer sogar selbst. Er nimmt Kontakt zu seinen damaligen Freunden auf und erfährt hier teilweise starke Ablehnung. Einige seiner Freunde wollen an das Geschehen von damals nicht mehr erinnert werden und dies aus gutem Grund. Die Jugendlichen haben der Polizei damals nicht die ganze Wahrheit gesagt und Römer weiß dies auch.

Der Krimi ist durchaus lesenswert Die Sprache finde ich teilweise etwas stockend und holprig. Die Rückblicke in die Zeit vor 27 Jahren sind mir zu ergiebig und lassen daher den Spannungsbogen zu sehr abflachen.Obwohl ich kein Jugendlicher sondern eher ein Kleinkind der 80er-Jahre bin, kommt bei mir das angeblich so gut vermittelte Lebensgefühl der damaligen Jugendlichen nicht an.Hier hätte man Manches besser machen können. Das Ende war überraschend und der präsentierte Täter durchaus glaubwürdig. Für einen Erstling finde ich das Buch daher o. k., obwohl Potential verschenkt wurde.