Rezension

Für einen Serien-Auftakt ganz okay, Rosenfeldt muss sich aber (im nächste Teil) noch beweisen

Wolfssommer -

Wolfssommer
von Hans Rosenfeldt

Bewertet mit 4 Sternen

★★★★

★★★★ 

Hannah Wester kommt durch zwei tote Wölfe und menschliche Überreste in deren Mägen auf die Spur zu einem missglückten Drogendeal. Dennoch bleibt es ein Rätsel, wie der Tote in den Wald von Haparando, einem kleinen schwedischen Ort, gekommen ist und wer die Wölfe vergiftet hat – und warum.

 

Ich mag die Reihe um Sebastian Bergmann von Hjorth & Rosenfeldt sehr gerne und war gespannt, wie Rosenfeldt alleine arbeitet. Mir fehlt hier leider ein bisschen der atmosphärischen Dichte, die das Duo normalerweise herausarbeitet. Ich kann die beiden Frauen-Fäden manchmal nur schwer voneinander trennen und das ist ja schon ein bisschen seltsam, da beide auf unterschiedlichen Seiten stehen. Dennoch möchte ich auch wieder nicht sagen, dass mir „Wolfssommer“ nicht gefallen hat.

 

Vermutlich muss ich mich erst an Hannah Wester gewöhnen. Ein wenig entspricht sie ja der „Schablone“: Ihr hängt ihre Vergangenheit hinterher und sie passt sich nicht so an, wie ihr das förderlich für ein leichteres (Berufs-)Leben wäre. Sie ist zwar nicht sexsüchtig wie Bergmann, aber dennoch erinnert mich einfach zu viel an den „Baukasten“ für skandinavische Thriller. Dunkel, düster, bedrückend und am Ende die Gewissheit, da kommt noch viel nach.

 

Stellenweise hatte mich die Story ein wenig verloren. Die Spannung sackte ab und die Geschichte verlief sich ein wenig. Dann dreht Rosenfeldt noch mal voll auf und liefert einige Wendungen, die einerseits gar nicht so unerwartet, andererseits aber schon umwerfend sind. Genau diese führen jedoch zu Fragen, die am Ende offen bleiben. Zudem sind da so einige Punkte, die geklärt scheinen, für mich aber noch nicht sind. Gekonnte Cliffhanger eben – und sie erfüllen bei mir auch ihren Zweck: Auch wenn ich ein klein wenig enttäuscht bin, will ich der Reihe eine Chance geben und mindestens noch einen weiteren Teil davon „erobern“, bevor ich ein endgültiges Urteil fälle. Bisher deshalb mit ein paar Vorschusslorbeeren vier Sterne.

 

Vera Teltz ist mir bekannt als Synchronsprecherin der Figur der Theresa Lisbon (The Mentalist) und der Agatha Raisin (der gleichnamigen TV-Serie). Bei letzterer zeigt sie besonders gut, wie sehr sie sich in Figuren einfinden kann – man erkennt sie kaum wieder! Hier beim Hörbuch hatte ich sofort das Bild der Ermittlerin aus „The Mentalist“ vor Augen. Wunderbar! Ich mag diese Stimme wirklich gern. Sie rettet und sichert den vierten Stern.

★★★★ (ړײ)¸¸.•´¯`»