Rezension

Für einen Thriller zu wenig Spannung

Höllental - Andreas Winkelmann

Höllental
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext

Im ersten Schnee des Winters steht eine junge Frau auf einer Eisenbrücke hoch über der Höllentalklamm. Sie ist fest entschlossen, sich in die Tiefe zu stürzen. Roman Jäger, Mitglied der Bergwacht, versucht noch sie aufzuhalten, doch vergeblich. Was ihm bleibt, ist ihr letzter Blick – ein Blick voll entsetzlicher Angst, der ihn bis in seine Träume verfolgt. Er macht sich daran, die Hintergründe dieses Selbstmords herauszufinden. Und stößt auf ein schreckliches Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird ...

Meine Meinung

Ich hab mich richtig über das Buch gefreut, da es ein Buchtipp eines Freundes war und ich mich bei einem Psychothriller mal wieder richtig gruseln wollte ... leider hat der Autor das bei mir nicht geschafft.

Zunächst einmal zum Cover, was mir richtig gut gefällt, vor allem, da die Pilze eine leicht glänzende Oberfläche haben und dem ganzen einen irgendwie abgefahrenen Charakter verleihen - was das allerdings mit der Handlung zu tun haben soll, ist mir nicht wirklich klar geworden.

Die Geschichte hat mich anfangs sehr neugierig gemacht. Ein Selbstmord, dessen Hintergründe ungeklärt sind, ein missglückter Rettungsversuch, eine eingeschworene Clique, die immer mehr zerbricht - und alles deutet auf einen Vorfall hin, den die jungen Leute vor einigen Monaten bei einer Bergtour in der Höllentalklamm erlebt haben.

Die Perspektive wechselt oft zwischen den verschiedenen Protagonisten, wodurch man die tragischen Verwicklungen auf verschiedenen Ebenen erlebt und dadurch sehr in die Handlung hineingezogen wird. Ein tieferer Blick auf die Charaktere wurde mir aber verwehrt.

Im ersten Drittel war ich noch sehr von dem Geschehen gefesselt, aber leider hat für mich die Spannung dann abgebaut, da zu viele Andeutungen dem Überraschungseffekt voraus gegriffen haben. Es hat mich einfach nicht mehr gepackt und das Ende war mir zu unspektakulär.
Trotzdem war es vom Schreibstil her angenehm zu lesen und hat mich streckenweise auch ganz gut unterhalten.

Fazit

Der viel versprechende Anfang hat leider nicht bis zum Schluss gehalten. Die Spannung wurde für mich durch zu viel offensichtliche Hinweise herausgenommen - der Überraschungseffekt blieb dadurch aus. Trotzdem abwechslungsreich und unterhaltsam. Für einen Psychothriller nicht aufregend genug, würde es eher mit einem Krimi vergleichen.

© Aleshanee
Weltenwanderer