Rezension

Für Frauenrechte und gegen Sklaverei- die Grimké-Schwestern!

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 3 Sternen

Sarah Grimké wächst als das sechste von vierzehn Kindern des reichen Plantagenbesitzers und Anwaltes John Faucheraud Grimké und dessen Frau Mary in South Carolina auf. Zu ihrem elften Geburtstag im November 1803 erhält sie ein besonderes Geschenk, das ihr Leben und die Sicht auf dieses nachhaltig verändern wird. Denn das Geschenk ist Hetty, auch Handful gennant: Die junge Sklavin soll nun zu ihrer Kammerzofe werden.
Sarah jedoch ist keineswegs erfreut über dieses Geschenk, sondern vielmehr peinlich berührt und so versucht sie zu erst, das Geschenk nicht anzunehmen, allerdings ohne Erfolg.
Auch ihre darauf folgenden Anstrengungen Hetty die Freiheit zu schenken scheitern und so ist sie bemüht das Beste aus der Situation zu machen und bringt Hetty verbotenerweise das Lesen und Schreiben bei.
Aber bei allen Versuchen für Gleichberechtigung zwischen Sklaven und Sklavenbesitzern zu sorgen, stößt sie auf Missverständnis und Unmut.
Und mit der Zeit bemerkt Sarah eine weitere benachteiligte Gruppe der Gesellschaft: Die Frauen.
Wie gerne würde sie nämlich den Beruf der Anwältin ergreifen, der ihr sicherlich sehr gut liegen würde, doch darf sie dies aufgrund ihres Geschlechtes nicht.
Wie gerne sie mit ihrem Bruder Thomas getauscht hätte, der den Beruf des Anwaltes auszuüben hatte, ohne dies zu wollen.
Und so kämpft sie nicht nur gegen die Sklaverei, sondern auch für die Frauenrechte. An ihrer Seite kämpft ihre kleine Schwester Angelina Grimké, auch Nina genannt, die sie als ihre Patin selbst aufzog.

Die Geschichte, welche sich über einen Zeitraum von 35 Jahren erstreckt, wird abwechselnd aus der Sicht Sarahs und der Handfuls geschildert, wodurch man noch viel mehr über die Unterschiede zwischen Sklaven und Sklavenhaltern und deren Ängste, Sichtweisen, Wünsche und Art zu Rebellieren erfährt. Zwar war dieser stetige Perspektivenwechsel zu Beginn sehr verwirrend, nach einer Weile gewöhnt man sich jedoch daran.

Sue Mon Kidds Roman "Die Erfindung der Flügel" beruht auf wahren Begebenheiten, denn Angelina Emily Grimké (20. Februar 1805 - 26. Oktober 1879) und Sarah Moore Grimké (26. November 1792 - 23. Dezember 1873) setzten sich gemeinsam als die Grimké-Schwestern für die Frauenrechte, aber gegen die Sklaverei und die Todesstrafe ein.

Meiner Meinung nach ist das Thema dieses Buches sehr wichtig und sollte häufiger behandelt werden. Da die Geschichte in mehrere Abschnitte unterteilt worden ist, kann es zu großen Zeitsprüngen zwischen den Abschnitten und dafür zu sehr genauen Beschreibungen innerhalb eines Zeitabschnittes kommen. Beim Lesen des 495 Seiten umfassenden Buches erhält man sehr viele Informationen über die Zeit des 19. Jahrhunderts und merkt, dass die Autorin für dieses Buch viel recherchiert hat. An den Schreibstil musste ich mich ersteinmal gewöhnen, da er für mich nicht wirklich packend war. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder Ausrufe wie den folgenden der Sklavin Hetty: 
"Mein Körper mag ein Sklave sein, aber nicht mein Geist. Bei Dir ist es umgekehrt.", jedoch fand ich den Rest recht langatmig.
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber mich konnte das Buch leider nicht mitreißen. Häufig fand ich es anstrengend weiterzulesen.