Rezension

Für immer Schwestern – komme was wolle

Schwestern für einen Sommer - Cecilia Lyra

Schwestern für einen Sommer
von Cecilia Lyra

Bewertet mit 3 Sternen

Cassie und Julie sind Halbschwestern, sie haben sich 15 Jahre nicht gesehen. Nun sitzen sie gemeinsam beim Notar und hören den letzten Willen ihrer Großmutter. Die beiden sollen einen Sommer gemeinsam in Großmutters altem Haus am Strand verbringen – so wie sie es als Kinder auch immer getan haben. Wenn sie dies durchhalten, gehört ihnen das Haus, ansonsten geht alles an eine wohltätige Organisation. Wie sollen Cassie und Julie nur einen Sommer lang zusammen wohnen, da sie sich doch vor 15 Jahren, nach dem Tod von Cassies Mutter, so entzweit haben?

Dieser Roman wird immer abwechselnd aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einem aus Cassies Sicht und zum anderen aus Julies Sicht. So hat der Leser die Möglichkeit beide Charaktere sehr gut kennenzulernen. Beide erinnern sich immer wieder an die Vergangenheit und lassen diese Revue passieren. Die Charaktere, vor allem Cassie und Julie, sind sehr gut ausgearbeitet. Cassie ist die toughe, erfolgreiche Frau, die sich nie binden wollte, nun aber doch ihr Herz verloren hat – ausgerechnet an einen verheirateten Mann. Julie hingeben hat sich früh nach einer Familie gesehnt und deshalb schnell geheiratet. Doch leider ist sie nur der Schatten ihres Mannes – wie sie es sogar selbst ausdrückt. Sie wirkt wie ein Accessoire und man möchte ihr endlich aus dieser Lage heraushelfen und fleht sie an, ihren Mann zu verlassen. Doch im Laufe der Geschichte zeigen beide Schwestern auch andere Seiten an sich. Negativ anmerken muss ich, dass mir beide Charaktere irgendwann sehr Ich-bezogen vorkamen. Jede suhlte sich in ihrer schlechten/schlimmen Kindheit. So wirklich wollten sie ihr Leben nicht in die Hand nehmen. Auch den Zwiespalt mit ihrer Schwester nicht. Gegen Ende legte sich das dann aber endlich.

Das Buch fängt direkt mitten in der Handlung an und geht zunächst auch rasant weiter. Doch in der Mitte des Buches zog sich die Handlung etwas. Meiner Meinung nach hätten dem Buch 100 Seiten weniger nicht geschadet. Gefallen hat mir, dass auf den Leser viele Überraschungen warten. Und es somit nicht langweilig wird. Das Ende war mir etwas zu dramatisch. Das war dann der Kontrast zum Mittelteil. Alles in allem muss man sagen: Großmutter Nana hat sich vor ihrem Tod wirklich Gedanken gemacht, wie dieser Sommer aussehen soll!

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist locker und leicht zu lesen, so dass die Seiten nur so an einem vorbeiflogen. Für einen Debütroman sehr gut!

Mir hat dieser Roman gut gefallen. Die Idee war super, die Umsetzung etwas holprig. Wie schon gesagt, war es mir im Mittelteil zu zäh. Und die Charaktere nervten teilweise mit ihren Wiederholungen. Im Großen und Ganzen hat das Lesen aber Spaß gemacht! Leider enthielt diese eBook-Version sehr viele Fehler – hauptsächlich inhaltlich. Das hat doch sehr gestört, da es sich um eine gekaufte Version und nicht um ein Leseexemplar handelte. Aufgrund dieser Punkte vergebe ich drei von fünf Sternen.