Rezension

Für meinen Geschmack leider zu langweilig

Mitten im Sturm - Jessica Winter

Mitten im Sturm
von Jessica Winter

Grace

Normale Menschen lernen sich in einer Bar kennen. Oder an der Uni. Okay, vielleicht auch im Baumarkt. Als ich Eric Delany kennenlernte, versteckte ich mich gerade unter einem Espressoautomaten, stahl dem Fremden dann den Kaffee praktisch von den Lippen und ließ mir erklären, wo ich Wandfarbe für meine Wohnungstür finden würde. Jap, eher nicht normal. Paranoia und Schlafmangel lassen grüßen. Aber Eric ist Militärpolizist, also ist unser Schicksal ohnehin besiegelt. Denn ein Polizist ist definitiv das Letzte, das ich in meinem Chaos brauche. Zumindest dachte ich das …

Eric

Grace Souza ist ein Wirbelwind auf zwei Beinen. Klein, blond, atemberaubend und ein Haufen Ärger. In der einen Minute ist sie witzig und frech. In der nächsten verängstigt oder sauer auf mich, nur weil ich Schneewittchen nicht mag. Es macht mich wahnsinnig, dass ich in ihrer Gegenwart leichter atmen kann, obwohl sämtliche Alarmglocken läuten. Dass Grace in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt ist klar. Als die Leichen in ihrem Keller aber plötzlich an ihre Türe klopfen, wird mein Bedürfnis Grace zu beschützen, schlagartig zu so viel mehr …

 

Meine Meinung:

Ich hatte keine genauen Erwartungen an dieses Buch, hatte ich doch auch zuvor noch nie etwas von der Autorin Jessica Winter gelesen. Ich fand den Klapptext zum Buch sehr spannend und humorvoll und fühlte mich daher von „Mitten im Sturm“ angesprochen.

Die Protagonistin Grace entsprach leider überhaupt nicht meinen Erwartungen. Schnell wird dem Leser klar, dass diese junge Frau eine schwierige Vergangenheit mit sich rumträgt. Leider fand ich ihre Art mit dieser Situation umzugehen aber alles andere als gut bzw. könnte ich mir nicht vorstellen, in ihrer Situation ähnlich zu handeln. Sie zog sich von allen Menschen in ihrem Leben zurück, hielt jeden auf Abstand und spielte ihrer Umwelt eine heile Welt vor, in der sie aber nicht lebte. Ich hätte mir mehr Stärke und Selbstbewusstsein von Grace gewünscht, oder zu mindestens einen stärker ausgeprägten Charakter.

Aber auch Eric konnte mich jetzt nicht aus den Socken hauen. Ich fand ihn durchaus sehr nett und interessant, aber leider fehlte es ihm um einiges an Charisma. Ich gehöre ja zu der Art Leserin, die sich immer ein bisschen in den männlichen Protagonisten in den Geschichten verknallt, nur bei Eric spürte ich leider gar keine Funken sprühen. Auch ihm fehlte es an Ecken und Kanten, an Eigenschaften die ihn besonders und faszinierend machten. Alles in allem muss ich zusammenfassen, dass ich die beiden Protagonisten durchaus leiden konnte, nur leider viel zu langweilig fand.

Und wenn mich die beiden Hauptpersonen schon nicht begeistern konnten, so schaffte es die Geschichte selbst leider auch nicht mich zu fesseln. Die Handlung tröpfelte nur so dahin, für mich war leider wenig Spannung und Überraschung vorhanden. Zusätzlich fand ich auch die Nebencharaktere ziemlich unspektakulär, es war niemand dabei, der ernsthaft mein Interesse gewinnen konnte.

Der Schreibstil war durchaus sehr angenehm und flüssig zu lesen, ich mag es ja immer sehr, wenn die Erzählperspektiven zwischen den Protagonisten gewechselt wird.

 

Fazit:

Ich möchte dieses Buch jetzt keinesfalls schlecht machen, ich fand es leider nur wenig unterhaltsam und werde wohl vorerst auch zu keinem anderen Buch der Autorin greifen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es viele Leser da draußen geben wird, die meine Meinung überhaupt nicht teilen und dieses Buch super fanden – für mich wars nur leider nix L

 

Liebe Grüße, lisamarie_94