Rezension

Für mich an vielen Stellen zu träge

Draußen die Welt -

Draußen die Welt
von Janet Lewis

In "Draussen die Welt", das im Original schon in den 40ern, jetzt aber erstmal auf Deutsch erschienen ist, lernen wir die Familie Perrault kennen. Sie leben im Nordkalifornien der 1920er-Jahre ein recht beschauliches, aber glückliches Leben, bis einige Schicksalsschläge, allen voran die Weltwirtschaftkrise, Mutter Mary und die restlichen Familienmitgleider trifft.

Ich finde es immer schwer, solch alte Bücher zu bewerten. Natürlich ist der Schreibstil ein anderer und natürlich haben sich die Geschmäcker des Durchschnittslesers verändert. Darauf, dass ich in diesem Buch auf viele detailreiche Beschreibungen treffen würde, hatte ich mich schon eingestellt - doch was dann hier kam hat mich dann doch schon übermannt.

Es wird in diesem Buch einfach jede Situation im absoluten kleinsten Detail beschrieben. Während ich darin oft auch eine gewisse Poesie finden kann, war es mir hier an vielen Stellen einfach nur zu krass. Ich fand die Handlung durchaus interessant und wollte immer gern wissen, wie es weitergeht, jedoch verlor ich immer schnell wieder Interesse, wenn ich mir seitenlange Beschreibungen von einer Landschaft anhören muss. Ich weiß, dass es viele geben wird, denen das gefällt und wahrscheinlich macht auch gerade das den Reiz des Buches aus, aber für mich war das einfach überhaupt nichts.

Dabei spricht das Buch viele interessante Themen an, die sicher auch noch einen Bogen zum Heute schlagen. Welche Rolle hat die Frau in der Familie? Was wollen wir im Leben? Wie gehen wir mit Verlust um? Leider ist das für mich irgendwann einfach nur noch untergegangen. Auch die Figuren blieben für mich oft oberflächlich und ich konnte nicht so recht mit ihn mitfiebern (was bei dem detailverliebten Schreibstil eigentlich erstaunlich ist).

Wie gesagt, ich denke, das einige viel Freude mit dem Buch haben werden, ich denke, man sollte nur mit der richtigen Erwartungshaltung herangehen.