Rezension

Für mich der bisher beste Teil der Reihe

A Storm of Swords - George R. R. Martin

A Storm of Swords
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bei "A Storm of Swords" hatte ich das Gefühl, das unglaublich viel passiert. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich zuerst die Serie gesehen und dann das Buch gelesen habe und die Ereignisse aus dem Buch hier auf mehrere Staffeln aufgeteilt sind. Aber gut, darum soll es hier ja gar nicht gehen. Jedenfalls ist in dieses Buch wirklich allerhand gepackt. Viel Action, viele Intrigen und damit ein Haufen Spannung. Und das machte es für mich bis zum bis jetzt besten Teil der Reihe, denn auch, wenn ich für den dicken Schinken hier wieder mal eine Ewigkeit gebraucht habe, hat er mich echt fesseln können.

Im Norden wurde die Nachtwache Jenseits der Mauer von Weißen Wanderern und ihrer Armee aus Untoten überrascht und muss nun den Rückzug antreten, immer der Gefahr bewusst, dass auch die Wildlinge Richtung Süden marschieren. Jon wird derweil zu Mance Raider geführt, den Anführer der Wildlinge, wo er seine Loyalität unter Beweis stellen soll. Und Bran ist mit seiner kleinen Gefolgschaft auf den Weg vom zerstörten Winterfell zur Mauer, nachdem jeder davon ausgeht, er wäre tot.

Weiter Richtung Süden sind Catelyn und Robb in den Flusslanden, von wo aus sie ihre weiteren Züge planen, gegen die Lannister vorzugehen. Nachdem Catelyn den Gefangenen Jaimie Lannister freigelassen hat, kommen ihr dort aber immer mehr Feindseligkeiten entgegen. Jaimie wird derweil von Brienne nach Königsmund gebracht, um ihn gegen die beide Stark-Töchter auszutauschen. Eine von ihnen, Arya, ist jedoch nicht in der Hauptstadt, sondern gerade aus Harrenhall geflohen und nun auf der Suche nach ihren verstreuten Familienmitgliedern.

Im Süden in Königsmund erholt man sich hingegen von der Schlacht gegen Stannis Baratheon, der im Schwarzwasser besiegt - jedoch nicht getötet - wurde. So hat Sansas Verlobung mit Joffrey ein Ende gefunden, sodass Sansa die Hoffnung hegt, vielleicht doch irgendwann aus Königsmund entkommen zu können. Derweil erholt sich Tyrion von der Wunde, die er während der Schlacht davongetragen hat, und dem Umstand, dass er von seinem Vater als Hand des Königs abgelöst wurde.

Auf der anderen Seite der Meerenge schart Daenerys immer mehr Anhänger um sich herum.

Wie man sieht, gibt es also einiges an Handlung zu erzählen, was auch die zehn (!!) Sichtweisen belegen. Ich fand es ja super von Martin eingefädelt, wie er die verschiedenen Perspektiven abwechselte. Zum Beispiel, wenn etwas sehr wichtiges an der Mauer passierte und er Jon und Samwell abwechselnd erzählen ließ. So hat man in dem Moment zwar sehr wenig beziehungsweise gar nichts über alle anderen erfahren, dafür musste man keine halbe Ewigkeit darauf warten, die spannenden Ereignisse an der Mauer weiterverfolgen zu können. Aber auch so war das Buch einfach pickepackevoll mit Spannung, was zu einem guten Teil auch an den krassen Wendungen liegt. Ich kann einfach nicht anders, als den Autor für seinen Mut zu bewundern. George R.R. Martin traut sich richtig was!

Was den Schreibstil angeht, so kam er mir in diesem Band auch ein bisschen weniger langatmig vor als in den beiden anderen. Die Beschreibungen waren nicht so langatmig, ich fand es echt angenehm zu lesen! Und die Dialoge sind ja sowieso unglaublich klug geschrieben. Ich hatte wirklich so manches Mal Tränen in den Augen oder eine Gänsehaut - das Buch ging mir einfach unter die Haut!

Von den Charakteren brauche ich ja eigentlich gar nicht anfangen, denn sonst höre ich mit dem Schwärmen gar nicht mehr auf.

Nur so viel: Ich habe wahrscheinlich noch nie so toll ausgearbeitete und vielschichtige Charaktere erlebt, denn nicht mal die 'Guten' sind lediglich gut. Jeder von ihnen trifft auch mal eine Entscheidung, für die man die Person ein klein wenig hasst und genauso verhält es sich mit den 'Bösen', denn auch die haben verschiedene Seiten, sind nicht nur böse. Und ich liebe einfach diese Grauzonen, in denen die Figuren schwimmen, dass man hier das typische Gut-Böse gar nicht anwenden kann.

Für mich war der dritte Teil also bis jetzt eindeutig der beste der Reihe.