Rezension

Für mich ein Meisterwerk

Der Verdacht
von Ashley Audrain

Bewertet mit 5 Sternen

Die talentierte Kanadierin Ashley Audrain strahlt mit ihrem ersten Roman „Der Verdacht“.

Schon das elegant gestaltete Cover verspricht Intensität und kontrastiert die Zartheit der Blumen mit dem roten Farbton, der sofort an Blut erinnert. „Der Verdacht“ erzählt die Geschichte einer Frau, Blythe, und die komplizierte und leidvolle Beziehung zu ihrer Tochter, Violet, mit Rückblicke auf vorherigen Generationen der Familie.

Die Szenen werden absolut brutal und realistisch beschrieben, so authentisch, dass sie immer wieder starke Emotionen erwecken. Mehr als einmal hatte ich beim Lesen einen Kloß im Hals. Gleichzeitig ist die Handlung so geschrieben, dass es sehr leicht fällt, das ganze Buch auf einmal zu lesen. Mehr noch war es für mich schwierig das Buch beiseite zu legen.

Die Charaktere sind sorgfältig gestaltet und man entdeckt sie nicht nur durch Beschreibungen (aus Blythes Sichtweise), sondern durch ihren Dialogen, Art und Weise ihres Umgangs miteinander, Reaktionen, usw. Dass nicht alles so explizit beschrieben wird, hat mir sehr gefallen. Man wird immer neugieriger, wie Blythe, der Hauptcharakter, reagiert, wenn sie so viele traumatische Ereignisse erleben muss. Ich habe mich auch ständig gefragt, wie ich selber agiert hätte. Auch wenn man unterschiedliche Meinungen oder Gedanken hat, sind Blythes Gemüter und Gefühle vollkommen nachvollziehbar und zeigen gut, wie verletzlich der Mensch sein kann. Ich habe viel Mitleid empfunden.

Ich habe das Buch wirklich genossen. Es ist für mich ein Meisterwerk, habe mich immer wieder auf die Lektüre gefreut und werde es natürlich empfehlen. Es ist zweifellos als Geschenk ein Volltreffer.