Rezension

Für mich hält das Buch leider nicht ganz, was es verspricht

Löffelchenliebe - Julia Kaufhold

Löffelchenliebe
von Julia Kaufhold

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe "Löffelchenliebe" durch Zufall entdeckt und mich haben sowohl Titel als auch Cover direkt angesprochen. Es klingt nach einem typischen Frauenroman, der jedoch hoch gelobt wird, sowohl in den Rezensionen hier und an anderer Stelle im Internet als auch auf der Innenklappe des Buches: "Hinreißend charmant, herrlich komisch und voller Wärme. Vorhang auf für die Neuentdeckung des Jahres!"

Voller Vorfreude begann ich also zu lesen von Anna Brix, der 35 jährigen Protagonistin und ihrer Suche nach einem Mann, der ihren Kinderwunsch erfüllen soll, der sie aber nach Möglichkeit auch lieben soll und sie ihn.
Klingt relativ 08/15 und das war es für mich eigentlich auch.

Anna lernt im Verlauf der Geschichte 2 komplett unterschiedliche Männer kennen. Der 10 Jahre jüngere David wirkt nahezu perfekt, wäre da nicht die völlig andere Lebensplanung, in der Kinder so gar keinen Platz haben.
Und dann kommt noch Hector dazu, der älter als Anna und damit "erwachsener" als David daherkommt und scheinbar akuten Kinderwunsch verspürt.

Die Geschichte ist in jedem Fall ganz nett und hatte für mich auch ein paar schöne Momente, aber das ist auch mein Kritikpunkt, dass es leider immer nur Momente für mich waren. Von Seite zu Seite hatte ich leider immer mal mehr und mal weniger Stellen, an denen ich mich gestört habe.

Anna wird als etwas chaotische und tollpatschige Frau charakterisiert. Das fand ich im Großen und Ganzen sehr sympathisch, aber an manchen Stellen wurde es mir einfach zu viel und manchmal wirkte sie auch einfach nur naiv und benahm sich wie ein Teenager, aber nicht wie eine Frau mitte 30.
David und Hector, sowie andere Charaktere blieben für mich relativ oberflächlich. David wird eher wie der klischeehafte Student dargestellt mit seiner Weltverbesserermanier, in einer WG lebend mit einem eigenartigen Mitbewohner.
Hector musste dann ganz klischeehaft den charmanten Reichen spielen, der sich in letzter Minute dann doch als großer Griff ins Klo erweist.

Zum Humor des Buches: Es gab ein paar wenige Stellen für mich, an denen ich schmunzeln musste, aber es gab ein paar mehr Stellen, an denen ich dachte, dass man da wohl lachen soll, ich diese aber einfach nur übertrieben empfand. Ich kann mir gut vorstellen, dass man eventuell mehr Spaß mit dem Buch haben kann, aber es war wohl einfach nicht mein Humor.

Fazit: Wer gerne leichte Chick-Lit ließt und sich vielleicht nicht so viel von dem Buch verspricht wie ich, nämlich einen intelligenteren Humor und ein bisschen tiefgang und nicht nur eine relativ oberflächliche Geschichte mit einer typischen Frauenthematik, der kommt vielleicht zu einer etwas besseren Wertung. Dennoch habe ich das Buch gut weglesen können und dafür gibt es dann 3 Sterne von mir.