Rezension

Für mich ist es aber eher ein Gänsehaut verursachender Krimi als ein Nervenaufreibender Thriller.

Schwesterlein muss sterben - Freda Wolff

Schwesterlein muss sterben
von Freda Wolff

„Du wirst jetzt schwimmen lernen“, sagt er. „Schwesterlein muss schwimmen können, sonst stirbt sie.“

»Schwesterlein muss sterben«, beginnt mit einer Vorschau in der Zukunft. 2 Tage zuvor erwacht Julia gefesselt und ohne Erinnerung in einer Scheune. Mitten in der Nacht und nach Stunden der Angst lässt sich ihr Entführer endlich blicken. Er löst ihre Fesseln und zwingt sie in einem offenen dunklen Gewässer schwimmen zu gehen. »Schwesterlein muss schwimmen können, sonst stirbt sie« sind seine Worte…. Und damit beginnt das Buch.
Merette arbeitet schon seit Jahren als Psychotherapeutin und wird nun das erste Mal in ihrer Laufbahn mit einem Fall konfrontiert, der ihr jegliche Beherrschung raubt. Aksel, ein Soziopath, wie er im Buche steht, setzt es sich zum Ziel Merette aus dem Konzept zu bringen und sie dort zu treffen, wo es sie am meisten schmerzt. Bei dem was ihr am wichtigsten ist – ihre Tochter Julia.
Die Situation wird immer unberechenbarer. Als Julia einen Mann kennenlernt, schrillen bei Merette die Alarmglocken. Gibt es zu ihrem Patienten Aksel eine Verbindung? Als Julias Freundin Marie auch noch spurlos verschwindet und Aksel nicht zum vereinbarten Termin erscheint, beginnt Merette auf eigene Faust zu ermitteln.
Auf ihrer Suche stößt sie auf eine Reihe unerklärter Badeunfälle die starke Ähnlichkeit zu der Tat haben die Aksel ihr bei seinem ersten Termin gestanden hat. Nach und nach kommt Erschütterndes ans Tageslicht, was einem im Bann hält und man gerne das ganze Buch an einem Tag lesen würde.
Leider ist das Ende etwas kurz gehalten, wo ich mir mehr Aufklärung und Hintergrund nochmal gewünscht hätte.

Der Thriller springt zwischen den 3 Hauptpersonen, (Merette die Psychologin, Julia ihre Tochter und Aksel- Merettes Patient) hin und her. Und man bekommt einen Einblick in deren jeweilige Welt. Die einzelnen Kapitel sind kurz und übersichtlich gehalten und auch die Schriftart ändert sich bei den Passagen des Täters. Das lockert alles wunderbar auf und lässt sich super lesen.
Ganz besonders hat mir Aksel gefallen. Der Wahnsinn ist förmlich beim Lesen spürbar gewesen und fantastisch in Schriftform umgesetzt worden. Er hat bei mir ein beklemmendes Gefühl hervorgerufen. Während dagegen Julia und Merette zwar toll und stimmig umgesetzt wurden, aber für mich nicht an Aksel rankommen konnten. Aber das ist ja auch Sinn der Sache, wenn man einen Soziopathen erschafft.

Fazit

»Schwesterlein muss sterben« ist rund herum gut durchdacht. Für mich ist es aber eher ein Gänsehaut verursachender Krimi als ein Nervenaufreibender Thriller.