Rezension

Für mich kein Weihnachtszauber

Leuchtturmtage - Anni Deckner

Leuchtturmtage
von Anni Deckner

Die pummelige, sechsunddreißigjährige Stella wird nach fünfzehn Ehejahren so mir nichts dir nichts von ihrem Holger für die Türe gesetzt. Mit dem Grund, dass sie sich während der Ehe mit ihm so gehen hat lassen - schließlich war Stella mal Model und nun hat sie Kleidergröße 46. Stella flüchtet zurück in ihre alte Heimat zu ihrem Bruder Sam um ihn von nun an an seinem Hof zu unterstützen. Auf dem Weg dahin, gabelt sie den achtundzwanzig jährigen Hauke auf, den sie vom ersten Moment an niedlich findet. Auch Hauke scheint gefallen an ihr gefunden zu haben. Doch das Alter schreckt Stella erstmal zurück. Am Hof angekommen, gibt es ja dann auch noch Michael, mit dem sie bereits zur Schule gegangen ist und zu dem sie sich auch immer noch auf eine gewissen Weise hingezogen fühlt. Doch wer will schon eine dicke, einsame Hausfra, fragt sich Stella ständig. Wird sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und wieder glücklich werden?

"Leuchtturmtage" von Anni Deckner, war der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Leider war dieser so gar nicht meins.

Der Schreibstil an sich, hat mir gut gefallen. Er war leicht und flott und man fand sich gut in die Geschichte rein. Aber leider war das Buch in meinen Augen viel zu überladen mit Ereignissen. Da es ja nur rund 200 Seiten hat, hätte ich es schöner gefunden, wenn man einige Dinge weg gelassen hätte (z.b. den Unfall auf der Hinfahrt oder den Ärger mit dem Pommes König - verstehe den Sinn dahinter immer noch nicht, da er in meinen Augen null relevant war) und statt dessen mehr auf die Geschichten der verschiedenen Charaktere eingegangen wäre (z.B die Geheimnisse der Mutter aus der Vergangenheit oder auch Sams Beziehung und Lebenswandel). Zudem konnte ich zu Stella leider keine Beziehung aufbauen, weil mich ihre Art irgendwie gestört hat. Das zu Beginn ewige jammern wegen ihrer Figur, dann innerhalb von wenigen Tagen in gleich zwei Kerle verliebt und aber der Ehe, die immerhin fünfzehn Jahre hielt, null hinterher trauerte, war mir dann doch irgendwie too much und nicht sehr realistisch. Alles ging irgendwie viel zu schnell und alles flog Stella direkt in den Schoß. Den erhofften Weihnachtszauber habe ich leider auch vermisst.

Für mich eine Geschichte, bei der auf jedenfall der Satz "weniger ist mehr" hervorragend passt.