Rezension

Für mich leider nicht die schönste Liebesgeschichte der Welt

Dshamilja - Tschingis Aitmatow

Dshamilja
von Tschingis Aitmatow

Bewertet mit 2 Sternen

Dshamilja, eine junge verheiratete Frau, lebt in Kirgistan und verbringt ihren Alltag mit schwerer Feldarbeit. Ihr Mann muss an der Front dienen. Eines Tages gesellt sich Danijar, der als Außenseiter im Dorf gilt, zu ihr. Die beiden verrichten ab nun gemeinsam die schwere Arbeit auf dem Feld und langsam beginnen die beiden Gefühle füreinander zu entwickeln.

Die Geschichte um Dshamilja und Danijar entwickelt sich langsam und kommt ohne großen Spannungsbogen daher. Mir hat besonders gut die bildliche Sprache gefallen, sodass ich mir die karge und wilde Landschaft von Kirgistan vor meinem inneren Auge gut vorstellen konnte. Die Charaktere waren für mich teilweise nicht so gut greifbar, da der Erzählstil eher oberflächlich blieb. Tatsächlich ist das Erzähltempo eher langsam, sodass auf den knapp 100 Seiten inhaltlich nicht sehr viel passiert.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Dshamilja und Danijar entwickelt sich langsam und zart.
Für mich ist das Buch wie ein Gemälde, das sehr fein gezeichnet ist und man einfach auf sich wirken lassen muss um seine Tiefe zu begreifen. Ob es tatsächlich die „schönste Liebesgeschichte der Welt ist“ muss jeder für sich selbst entscheiden.

P.S:
„Dshamilja“ gibt es in sehr vielen Ausgaben. Ich empfehle die Ausgabe von Galiani Berlin, die wunderschöne Illustrationen von Kat Menschik enthält.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.