Rezension

Für mich leider nur eine zähe Geschichte ohne wirkliche Highlights

Die unendliche Geschichte - Michael Ende

Die unendliche Geschichte
von Michael Ende

Gerade bei diesem großen Titel hätte man meinen können, das ich mit größter Spannung an die Sache herangehen würde. Doch es war genau das Gegenteil, denn ich ging komplett ohne Erwartungen an das Buch heran. Dies lag wahrscheinlich auch daran, das die Verfilmung nicht unbedingt meinen Geschmack traf. 

So ging es also ins Buch und somit zu Bastian Balthasar Bux, welcher auf der Flucht vor Schülern in ein Antiquariat rennt und dort das Buch „Die unendliche Geschichte“ stibitzt. Als leidenschaftlicher Leser verkrümelt er sich an einen Ort, wo er es lesen kann und ermöglicht uns dadurch ebenfalls in die Geschichte einzutauchen. 

Hier war ich anfangs wirklich begeistert, denn die Geschichte war 2-farbig abgedruckt. Hatte man rote Schrift, las man einen Abschnitt aus Bastians Welt und bei Grün war man in Phantásien. Ich fand dies unglaublich gut, da sich die Welten so sehr schön voneinander trennten. Man wusste stets in welcher Welt man war und es ermöglichte, dass sie stets zusammen in einem Kapitel spielen konnten. Zudem waren die Kapitelanfänge wunderschön illustriert. 

Leider war die Handlung dann nicht so meins. Dies lag vor allem daran, das viele Abschnitte viel zu schnell abgehandelt wurden und man manche Szenen nicht komplett auskostete. Ich fühlte mich ständig gehetzt und ab der Mitte auch durchaus irritiert. Ab hier verstand ich nämlich nicht mehr wirklich was hier eigentlich vor sich ging und wie das eine zum anderen kam. Demnach hatte ich große Hoffnungen für das Ende, wo es bestimmt eine Erklärung für alles geben würde. Die gab es auch, doch wirklich verstehen konnte ich sie ehrlich gesagt nicht. Ich wurde deswegen schon von anderen Lesern darauf hingewiesen, das Buch erneut zu lesen, da es erst mit mehrfachen erleben richtig an Schwung bekäme. Dies werde ich jedoch nicht tun, denn aus meiner Sicht, soll ein Buch beim ersten Versuch richtig zünden. 

Dass ich mit Bastian nicht wirklich etwas anfangen konnte, kann man sich daher auch gut denken. Er und sein Charakter waren für einen Hauptprotagonisten erstaunlich unsympathisch, obwohl er eigentlich viel Leid ertragen musste. Doch seine Handlungen und Taten machten ihn aus meiner Sicht zu einer unliebsamen Figur. Andere Wesen waren da schon deutlich markanter. Weswegen ich es auch sehr viel spanender fand, mehr über die Bewohner Phantásiens zu erfahren, als über Bastian und sein Leben. Besonders der Glücksdrache Fuchur hatte es mir z.B. wirklich angetan. 

Dieser Klassiker der Kinder- und Jugendbuch-Geschichte wird sich wohl nicht bei meinen Highlights wiederfinden. Ich hatte mehr von dem Buch erwartet, was besonders die Welt betraf. Hier gab es einfach zu wenig Tiefe und Details, als das sich das Land Phantásien für mich lebendig anfühlte. Hier hatte ich mir ehrlich gesagt mehr erhofft.