Rezension

Für mich leider stellenweise zu übertrieben

Mehr als Worte sagen können - Jill Santopolo

Mehr als Worte sagen können
von Jill Santopolo

Bewertet mit 2 Sternen

Ninas Leben verläuft eigentlich gerade genau so, wie sie es sich wünscht. Sie hat einen Job, den sie liebt – sie arbeitet für einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt von New York –und ist mit dem Mann zusammen, der seit ihrer frühesten Kindheit immer ihr bester Freund war. Doch ihr Vater ist schwer krank und Nina muss sich langsam mit den Gedanken anfreunden, nach dessen Tod das Familienunternehmen, ein erstklassiges New Yorker Hotel zu übernehmen. Zudem beginnt sie zunehmend ihre Beziehung mit Tim zu hinterfragen, als ihr klar wird, dass sich ihre Gefühle für ihren Chef und Bürgermeisterkandidaten, Rafael verändern. 

Als Ninas Vater stirbt muss sie sich in einer anderen Welt zurechtfinden. Zudem tauchen immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit auf und Nina muss sich fragen, ob sie ihren Vater überhaupt kannte. 

Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück. Einerseits hat mich Ninas Verlust zu Tränen gerührt und sie tat mir furchtbar leid. Andererseits macht sie mich so wütend, wenn sie alle Energie darauf verwendet den – imaginären – Erwartungen ihres Vaters gerecht zu werden, statt ihr Leben so zu gestalten, wie sie es will und braucht. 

Tim ist ein Beispiel dafür. Sie liebt ihn nicht, nicht wirklich, er war einfach immer da und er ist wie ein gemütlicher, aber durchgesessener Sessel. Er ist bequem und man hat viele gute Erinnerungen, die man mit ihm verbindet, aber der ist einfach durchgesessen, so durchgesessen, dass er irgendwann nicht mehr bequem und gemütlich ist, aber man möchte sich der Erinnerungen wegen trotzdem nicht trennen. Rafael dagegen bringt alles in Nina zum Vibrieren. Und obwohl sie diese Gefühle hat, stürzt sie sich mit Feuereifer in die Beziehung zu Tim.

In meinen Augen macht sie sich vorsätzlich unglücklich. Woher will sie wissen, dass ihr Vater Rafael nicht gemocht und vielleicht sogar gutgeheißen hätte? Immerhin wollte er als ihr Vater, dass sie glücklich wird, so wie er es mit ihrer Mutter war.

Mittlerweile reagiere ich auf so ein Hin und Her ziemlich empfindlich bei Büchern. Es kommt einfach viel zu häufig vor. Dieses „sie wollen einander, aber es geht nicht!“ nervt. Ich kann verstehen, warum Nina nach dem Tod ihres Vaters versucht das zu tun, was sie denkt, dass er von ihr wollte, aber was ist mit davor? Ihr Vater war lange krank und sie war schon länger am Zweifeln. Das frustriert mich.

 

Fazit: Leider war das Buch nicht so wirklich mein Fall. Ich fand es teilweise stark übertrieben. Es war nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut. Ich fand Ninas Verhalten nach dem Tod ihres Vaters (und eigentlich auch schon davor) sehr wütend gemacht. Ich empfand das als unrealistisch und übertrieben. Rafael dagegen fand ich wirklich ganz toll. So jemanden wünscht sich doch wirklich jede Frau! Tim konnte ich dagegen so gar nicht leiden.

Von mir bekommt das Buch, vor allem wegen Rafael 2 Sterne. Mehr war leider nicht drin.