Rezension

Für mich nicht ganz so gut, wie die anderen Bände der Reihe

Gilde der Jäger - Engelsgift - Nalini Singh

Gilde der Jäger - Engelsgift
von Nalini Singh

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung: Band 10 einer Reihe!

 

 

Vor 4 Jahren war Holly von einem wahnsinnig gewordenen Erzengel entführt worden. Sie musste den grausamen Tod ihrer Freundinnen mit ansehen. Uram hat sie gegen ihren Willen mit seinem vergifteten Blut infiziert und zu einem Wesen gemacht, dass noch nie da gewesen war. Holly ist weder ganz Vampir noch Mensch. Etwas wildes, gefährliches wohnt in ihr. Deswegen und weil niemand wissen kann, ob sie nicht doch wahnsinnig werden und Menschen angreifen wird, steht sie unter der Aufsicht des Turms. Sie ist eine Gefangene, erwirbt sich aber nach und nach mehr Freiheiten. Aber jetzt hat irgendjemand ein Kopfgeld auf Holly ausgesetzt und ist zu allem bereit, um sie zu bekommen.

Venom ist der jüngste von Rafaels Sieben. Bei seiner Verwandlung durch den Erzengel Neha waren Vipern beteiligt und Venom ist so zu etwas einzigartigen geworden. Seine Augen sind die einer Schlange, er ist giftig und bewegt sich anders, als alle anderen Vampire. Deswegen ist er neben anderen für Holly verantwortlich. Vor 4 Jahren war sie ein Kind, heute sieht er in ihr eine Frau. Doch er will sie nicht so sehen und schon gar nicht Begehren fühlen, wenn sie in seiner Nähe ist! Er versteckt sich hinter Neckereien und blöden Sprüchen.

 

 

Band 10 ist der erste Band der Reihe, der mir nicht mehr zu 100% gefällt. Ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwie fehlt bei mir dieses bestimmte Gefühl, dass mir die anderen Bände vermitteln.

 

Ich finde es schade, dass Holly lange Zeit immer nur eins reingewürgt bekommt. Sie muss sich andauernd kontrollieren und beweisen, sonst wird sie wieder eingesperrt. Alle sehen in ihr eine Bedrohung. Zu recht, ja, sie kann gefährlich sein aber trotzdem! Holly tut mir schrecklich leid! Sie tat mir schon in Band 1 leid, als sie von Elena gefunden wurde. So oft ist sie dem Tod nur knapp entkommen. Ich finde es so schade, dass sie immer wieder wie ein kleines Kind behandelt wird: entweder du stimmst dem oder dem zu oder du wirst eingesperrt.

 

Venom kennt man schon aus den anderen Bänden der Reihe, aber man wusste nie wirklich woran man bei ihm ist. Er hat immer einen Spruch auf Lager und ist ein sehr guter Kämpfer. Er ärgert Holly fast pausenlos. Er nennt sie Kätzchen und spottet über ihre mini Vampirzähne oder ihre „Krallen“. Trotzdem ist er sich darüber im Klaren, dass sie stärker ist, als ihre äußere Erscheinung vermuten lässt. Irgendetwas an ihr fasziniert ihn. Er weiß nicht genau was es ist, schließlich ist sie noch so jung und fast noch ein Kind. Vielleicht liegt es daran, dass sie so furchtbares überlebt hat und nicht daran zerbrochen ist, oder daran, dass sie, wie er anders ist. Ihre Andersartigkeit ähnelt seiner. Auch Holly ist giftig, wenn auch nicht so giftig wie er und sie schafft es sich zu bewegen, als hätte sie keine Knochen im Leib, wie Venom auch. Er möchte Holly beschützen und hat doch Angst darum, sie an dieses Ding in ihrem Inneren, dass ihr von Uram verpasst worden ist, zu verlieren.

 

Man erfährt in diesem Buch endlich etwas über Venoms Vergangenheit. Er war Koch, als er ein Mensch war. Hättet ihr das gedacht? Und Neha war früher auch mal nett. Das kann man sich kaum noch vorstellen. Aber natürlich war sie das nicht immer. Auch Venoms Namen, als er noch ein Mensch war, erfährt man.

 

Die Suche nach dem Auftraggeber für das Kopfgeld ist interessant, man erfährt, was Holly in den letzten Jahren so getrieben hat. Ich finde es toll, dass sie mit Ashwini und Janvier zusammenarbeitet. Holly hat viele Kontakte zu Vampiren, die in den Schatten leben. Sie sind Drogensüchtige oder seelisch zerstörte Wesen. Holly fühlt sich ihnen zugehörig.

 

So weit ist das Buch schön, wenn auch nicht so packend romantisch wie die davorigen Bände, oder spannend und faszinierend, wie die Bände mit Elena und Rafael im Zentrum. Es dauert einfach sehr, sehr lange, bis die Gefühle zwischen Holly und Venom den Punkt erreicht haben, den die anderen Paare der Reihe viel früher erreicht hatten. Dieser Punkt, der einen dahinschmelzen lässt. 

Was ich nicht so toll fand war die Handlung rund um das Ding in Holly und die Suche, die das auslöst.

 

 

Fazit: Für mich endet die Reihe vorläufig mit diesem Band. Band 11 hat ja einen fiesen Cliffhanger und ich warte daher mit dem Lesen bis Band 12 erschienen ist. Man schauen, ob ich die dann lesen werde, denn Band 10 fand ich schon nicht mehr ganz so toll, wie die Bände davor.

 

Ich fand Holly sehr sympathisch. Venom auch immer wieder, aber ich hatte sehr lange nicht das Gefühl an ihn so nah heranzukommen, wie z.B. an Dmitri oder Naasir. Die Story mit dem Kopfgeld war interessant, die rund um das Ding in Holly anfangs auch, aber später nicht mehr wirklich meins.

 

Die Liebesgeschichte ist deutlich weniger präsent, als in den vorherigen Bänden. Es hat bei mir deutlich länger gedauert, um da gefühlsmäßig voll einzusteigen. Allerdings wird das Buch am Schluss noch richtig spannend.

 

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 4 Sterne.