Rezension

für mich persönlich leider eine Enttäuschung

Das Zeitlabyrinth - Ellen Esser

Das Zeitlabyrinth
von Ellen Esser

Bewertet mit 1 Sternen

Auf dieses Buch war ich extrem gespannt, denn die Thematik der Psychotherapie ist mir nicht fremd. Neu war für mich die Hypnose und das Zutagebringen von Erlebnissen aus früheren Leben. Dem stehe ich grundsätzlich offen gegenüber, wenngleich es für mich persönlich noch nie eine Alternative zur normalen Therapie war.

Ich startete also in das Buch und schnell machte sich Ernüchterung breit. Der Schreibstil der Autorin ist nämlich genau das: nüchtern und irgendwie sachlich. Der Text wirkte auf mich wie eine emotionslose Erzählung, eine Aneinderreihung von Erlebnissen, denen ich doch mehr Gefühl beigemessen hätte. Richtige Emotionen konnte ich im Verlaufe des ganzen Buches kaum finden, maximal erahnen. So blieben die Charaktere irgendwie weit weg, ich konnte sie schwer greifen, sie schienen mir sehr oft eher eindimensional. Zudem neigt die Autorin dazu Sätze extrem zu verschachteln und in die Länge zu ziehen, was mir das Lesen extrem erschwerte. Oft musste ich Sätze von vorne beginnen, obwohl ich mich sehr konzentrierte. Das nahm mir doch den Lesespaß.

Ein weiterer Kritikpunkt für mich sind die vielen Nebenschauplätze im Buch. Die Autorin verliert sich sehr oft in Nebensächlichkeiten, die für die eigentliche Geschichte nicht relevant sind. Der rote Faden bleibt zwar erhalten, eiert aber ein wenig herum. Oft ertappte ich mich dabei, wie ich ganze Absätze überspringen wollte, ich denke man hätte die Geschichte wirklich straffen können. Entsprechend wollte auch die Spannung nicht so richtig aufkommen und wenn es mal spannend wurde, dann flachte es auch schnell wieder ab.

Alles in allem hat mir die Idee der Geschichte gut gefallen und ich hatte richtig Lust auf das Buch. Aber ich konnte mich mit dem Stil der Autorin einfach nicht anfreunden und fand die Umsetzung sehr ausbaufähig. Schade.