Für mich sogar noch besser als die Leuchtturm-Trilogie
Bewertet mit 5 Sternen
Für mich sogar noch besser als die Leuchtturm-Trilogie
Klappentext
“In der Stille des Waldes hörst du dein Herz ...
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …“
Gestaltung
Ich liebe das Cover und könnte es mir stundenlang ansehen. Dies liegt zum einen an der wunderschönen Landschaft, die im Hintergrund dargestellt ist. Der reißende Fluss mit dem angedeuteten Wald im Hintergrund, sieht atemberauend aus. Außerdem mag ich die Farbgebung der Gestaltung, den der rosa-lilafarbene Himmel sieht sehr friedlich aus. Vor diesem Hintergrund leuchtet das purpurfarbene Ahornblatt geradezu, wobei ich auch die Idee, dass es sich zu einer Seite hin auflöst, sehr hübsch finde.
Meine Meinung
Nach der Leuchtturm-Trilogie von Kira Mohn habe ich mich sehr gefreut, dass es endlich neuen Lesestoff aus ihrer Feder gibt. In “Wild like a River” geht es um Haven, die in einem kanadischen Nationalpark aufgewachsen ist und sich lieber mit Tieren und der Natur umgibt als mit Menschen. Als der Student Jackson sie dann bittet, ihm ihre Welt zu zeigen, kann sie ihre Liebe für die Natur mit jemandem teilen. Aber Jackson wohnt in der Stadt und muss auch wieder dorthin zurück…
Diese Geschichte hat mich wirklich überrascht! Die Handlung beginnt im Nationalpark und als Leser ist man hautnah dabei wie sich Haven und Jackson kennen lernen. Gemeinsam mit ihnen erlebte ich eine tierreiche, wunderschöne Naturnähe, die mich gedanklich nach Kanada reisen ließ. Hier lädt die Geschichte wahrlich zum Träumen und Verweilen ein. Auch die malerischen Beschreibungen von Kira Mohn tragen ihr übriges dazu bei. So kann man trotz Reisebeschränkungen und Lockdown andere Länder erkunden, denn die Worte der Autorin zaubern die Bilder geradezu vor das geistige Auge.
Die Überraschung kam für mich als Jackson dann zurück in sein Stadtleben musste, weil das Semester beginnt. Hier erfolgt nämlich ein Wechsel im Setting. Haven, die ihr Leben lang im Nationalpark verbracht hat, hat sich auch in die Stadt begeben und so begleitete ich sie, wie sie versuchte, sich an dieses für sie neue, ungewohnte Leben zu gewöhnen. Ich fand Haven in dieser für sie neuen Umgebung sehr authentisch und konnte sehr gut nachempfinden, wie unsicher sie sich angesichts all der Menschen, Gewohnheiten, Partys und dem neuen Leben fühlte. Ihre Unerfahrenheit in der Stadt war für mich sehr greifbar und verständlich, wodurch sie mir richtig ans Herz wuchs.
Insgesamt gefiel mir auch wie “Wild like a River” aufgebaut war, denn durch den Beginn im Nationalpark erlebte ich Haven in ihrem gewohnten Gebiet und Jackson zeigte Unsicherheiten. Mit dem Settingwechsel wechselten sich dann auch die Positionen der Charaktere, denn in der Stadt war Jackson selbstsicher. Dieses Spiel mit Stadt und Land und den Sicher- bzw. Unsicherheiten der Charaktere fand ich nicht nur spannend, sondern auch sehr authentisch und interessant. Das Aufeinandertreffen der zwei Gegensätze bzw. Lebensarten wurde hier richtig gut aufgegriffen und dargestellt. Vielleicht war es auch etwas klischeehaft, aber mich hat das nicht gestört, da ich eher das Gefühl hatte, als wäre mit den Stereotypen gespielt worden.
Für mich war “Wild like a River” eine Steigerung zu Kira Mohns Leuchtturm-Trilogie, die ich auch schon wahnsinnig gut fand. Aber mit ihrem neusten Werk konnte sie für mich noch eine Schüppe drauflegen und mich mit dem Setting, den Figuren und den aufeinandertreffenden Gegensätzen immens überzeugen. Die Liebesgeschichte fand ich auch richtig glaubwürdig und intensiv, weil ich beide Charaktere zu ihren stärksten und schwächsten Momenten kennen lernen konnte. Diesbezüglich gefiel mir auch richtig gut, dass ich Einsicht in die Perspektiven und Gedanken sowohl von Haven als auch von Jackson erhalten konnte.
Fazit
Schon die Leuchtturm-Trilogie von Kira Mohn mochte ich ungemein gerne, aber für mich stellt “Wild like a River” nochmal eine Steigerung zur Trilogie dar. Die Geschichte von Haven und Jackson war für mich total authentisch, gefühlvoll, romantisch und echt. Beide Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen, da ich beide einmal selbstsicher und einmal unerfahren, verunsichert erleben konnte. Mir gefiel das Setting unglaublich gut, den die Autorin hat Kanada sehr anschaulich beschrieben. Die aufeinandertreffenden Gegensätze von Stadt und Land fand ich auch passend und diesbezüglich hat mich das Buch sogar sehr überrascht, da es nach gut einem Viertel einen Schauplatzwechsel gab mit dem ich nicht gerechnet hatte.
5 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Wild like a River
2. Free like the Wind (erscheint am 26. Januar 2021)