Rezension

Für mich war dieses Buch wieder ein spannender, kluger und unterhaltsamer Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe!

Marta schläft
von Romy Hausmann

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mich das Debüt „Liebeskind“ begeistern konnte, war ich sehr gespannt auf das neue Buch der sympathischen Autorin Romy Hausmann und auch „Marta schläft“ hat mich sehr begeistern können!

Wir lernen Nadja kennen, die wegen einem Verbrechen im Gefängnis saß und nun wieder versucht den Weg aus ihrer düsteren Vergangenheit in ein normales Leben zu finden. Sie leidet an Panikattacken und hat bspw. große Schwierigkeiten mit Menschenmassen oder U-Bahn fahren.
Sie kommt ursprünglich in Polen und lebt mittlerweile in Berlin. Eines Tages wird ihr Leben wieder aufgewirbelt, als ihre Arbeitskollegin sie um Hilfe bittet, da sie einen Mann getötet haben soll, dessen Leiche nun verschwinden muss...und in einem abgelegenen Haus im Spreewald beginnt für Nadja ein Spiel ums überleben...

Dann gibt es noch einen weiteren Erzählstrang mit der Protagonistin Nelly, die in ihrem Familienhotel arbeitet und eine Affäre mit einem verheirateten Mann beginnt...was haben diese beiden Handlungsstränge miteinander zu tun ?

Der Schreibstil ist wieder super zu lesen. Anfangs bin ich jedoch nicht so leicht in die Geschichte gekommen und ich musste ca. 50-70 Seiten lesen, um mich in der Handlung zurecht zu finden, da es doch etwas verwirrend ist. Danach konnte ich das Buch jedoch nicht mehr aus der Hand legen und habe voller Spannung die Seiten verschlungen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die wir im Wechsel lesen und einen dritten, in Form von Briefen. Zudem bekommen wir Einblicke in die traurige Kindheit von Nadja.

Die Story beinhaltet neben der Spannung, ein tolles bildhaftes Setting, authentische Charaktere, emotionale Momente und unerwartete Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Ich konnte mich, nach anfänglichen Orientierungsproblemen, voll und ganz in die Geschichte begeben. Es gibt verschiedene Zeitebenen, verschiedene Protagonisten, die erst einmal für sich stehen und man keine Zusammenhänge herstellen kann, allerding ändert sich das natürlich im Laufe der Handlung.

Für beide Bücher von Hausmann braucht es eine offene Art gegenüber einer neuen Art Psychothriller und komplette Konzentration auf die Handlungsstränge, sonst kann man sich schnell verlieren. Es ist wie ein Puzzle, das sich mal gut zusammenfügt und manchmal nicht, und man dann wieder das richtige Stück suchen muss, es braucht die nötige Geduld. Man versteht die Zusammenhänge nicht immer sofort, trotzdem nahm es mir die Spannung nicht weg und genau das macht für mich auch ein gutes Buch bzw. einen guten Psychothriller auch aus, auch wenn der Anfang nicht sofort funkt, ich aber trotzdem weiterlesen will weil es eine Sogwirkung auf mich hat. Während des Lesens habe ich mich gefragt, was hat es mit der schlafenden Marta auf sich und dann wird man Stück für Stück dem Ganzen näher gebracht, und das hat mir wahnsinnig gut gefallen und mich auch sehr berührt.

Da ich der Autorin auch auf instagram folge, bekomme ich immer wieder Einblicke in ihr Autor*innenleben und, in die Themen, die sie bewegen, in ihre Gefühlswelt, die sie mit in ihre Literatur verwebt. Sie ist sehr tiefgründig, total sympathisch und sehr emotional...Sie hat quasi einen Wiedererkennungswert, natürlich fallen die beiden Bücher auch durch die beiden toll gestalteten Cover auf ;) Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass die Autorin auch hier wieder Themen behandelt, über die man nach dem Lesen nachdenkt und anfängt zu reflektieren.

„Liebeskind“ und „Marta schläft“ sollte man nicht miteinander vergleichen und es ist auch gut so, das „Marta schläft“ anders ist. Ich freue mich jetzt schon auf ihr nächstes Werk!

Für mich war dieses Buch wieder ein spannender, kluger und unterhaltsamer Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe!