Rezension

Für mich war es leider nicht ganz überzeugend ...

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen - Leigh Bardugo

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 3 Sternen

Diana ist die Tochter der Amazonenkönigin und möchte eigentlich nur eins, sich beweisen, dazugehören und endlich ihren Platz unter ihren Schwestern einnehmen. Somit nimmt sie am Rennen teil, um als schnellste Läuferin zu gewinnen. Allerdings lässt sie sich ablenken und sieht, wie ein Schiff untergeht. Es ist verboten die Insel zu verlassen, oder jemanden zu retten, aber Diana kann es nicht über sich bringen, Menschen ertrinken zu sehen. Was sie nicht ahnt, sie bringt das Unglück ans Land. Die Amazonen werden krank, Erdbeben erschüttern die Insel und das Orakel eröffnet Diana, was sie getan hat und was sie tun soll. Diana ist aber eine Kämpferin und will die Insel retten und Alia, das Mädchen was sie gerettet hat von ihrem Fluch befreien. So machen sich die beiden auf dem Weg in die Welt der Sterblichen. Kann Diana den anbahnenden Krieg aufhalten? Wird sie die Insel retten? Und kann sie sich ihren Wunsch auch erfühlen?

Momentan erleben ja alle Comichelden ein Wiederaufleben, und zwar nicht nur in der Filmbranche, nein, auch die Buchbranche zieht nach. Das heißt, dass namenhafte Autoren sich einer Figur annehmen und ein neu interpretiertes Abenteuer erzählen, bevor sie dann richtig in Erscheinung treten. Den Auftakt dazu macht keine andere, als Wonder Woman und hier hat sich Leight Bardugo der Figur angenommen und gezaubert. Ob sie mich damit überzeugen konnte, erzähle ich euch jetzt.

Vorab vielleicht noch ein kleiner Einschwenker, ich liebe viele Comichelden, aber Wonder Woman war mir bis jetzt immer verborgen geblieben. Also bin ich ahnungslos an die Sache ran. Dass sich die Amazonenkönigin ein Kind gewünscht hat, verständlich, aber das sie aus Lehm ein Baby formt und die Götter dieses dann zum Leben erwecken, war mir nicht klar, aber das erklärte Dianas Wille sich zu beweisen, denn sonst kommen nur auserwählte heldenhafte Kriegerinnen auf diese besondere Insel. Und so steigen wir ein, Diana will sich einfach beweisen, ihren Platz finden.

So erzählen die ersten Kapitel von Dianas Welt und ihren Wünschen, den Stand, den sie unter den Frauen hat und wie gern sie doch nach größeren greifen möchte. Aber auch das sie ihren eigenen Kopf hat und sich nicht immer an die Regeln hält, aber mal ehrlich wer lernt schon vom Leben, wenn er immer brav ist. Dianas Chance kommt, dann auch schon direkt in Form von Alia angerauscht und ab da wurde es für mich nicht richtig rund. Alia ist eine Kriegsbringerin und dafür auserkoren, Zwietracht zu säen und die Menschen in ihrer Umgebung Unglück zu bringen, wenn sie dann ein bestimmtes Alter erreicht hat, ist der nächste große Krieg nicht mehr aufzuhalten. Und natürlich steigt hier unsere Heldin ein, da sie alle retten will, denn das ist doch mehr als ehrenvoll und heldenhaft.

Buh, ich weiß gar nicht so recht, wie ich in Worte fassen soll, was mir nicht so zugesagt hat. Irgendwie bin ich dem Irrglaube aufgesessen, dass es sich um ein all age Buch handeln würde, aber die Angabe vom Verlag ist ab 13 Jahre (bei Onlineshops sogar ab 10 Jahre), das erklärt, warum mir einige Figuren zu kindisch daher kommen, allerdings finde ich es für das Alter auch bei einigen Szenen extrem brutal. Im Großen und Ganzen wirkte die Mischung einfach nicht stimmig auf mich und so zog sich das leider durchs ganze Buch. Dann fand ich die ganze Kriegsbringerin Thematik ein bisschen unwirklich, gab es wirklich nichts anderes in der Mythologie, was besser gepasst hätte. Ich weiß ja, dass sich Autoren unglaublich viel Mühe geben, aber mir sind schon bessere Geschichten über Helden und die Neuzeit begegnet und das von dieser tollen Autorin. Auch das Ende war mir einfach zu unglaubwürdig, überschlagen, es fühlte sich einfach nicht richtig an. Ich glaube, meine Erwartungen waren einfach zu übergroß, um erfühlt zu werden.

Allerdings haben mir unglaublich gut, Diana und New York gefallen, diese Amazone in einer Großstadt, dann ihre höfliche Art und ihre gewählte Ausdrucksweise, gegenüber den modernen Kids. Da gab es schon die eine oder andere erfrischende Szene. Ansonsten ließ Wonder Woman gut die Muskeln spielen und sah umwerfend aus. Auch die Nebenfiguren hatten ihren großen Auftritt, obwohl ich hier auch sagen muss, einige Sprüche weniger, wären wohltuend gewesen und manche Entwicklung weniger dick aufgetragen, hätte das Ganze vielleicht besser gemacht.

Das war also Wonder Womans Auftritt, leider nicht ganz so erstrahlend wie gewünscht, aber auch sie muss ja erst noch in ihre Rolle, einer Superheldin wachsen. Ein guter Auftakt, der aber nicht ganz meine Erwartung erfüllen konnte und eine Leigh Bardugo, die ihren Potenzial nicht ganz ausgeschöpft hat. Aber als Nächstes kommt Batman und den Kerl mochte ich immer schon, mein Heldenkostüm wird also nicht weggepackt.