Rezension

Für mich zu viele Längen und zu wenig konstante Spannung

The Other Couple - Böses Erwachen - Sarah J. Naughton

The Other Couple - Böses Erwachen
von Sarah J. Naughton

Bewertet mit 2.5 Sternen

Asha und Ollie sind frisch verheiratet. Er ist reich, sie stammt aus einfachsten Verhältnissen. Nach einer Höhlenerkundung wacht Asha im Krankenhaus auf, verletzt und mit Erinnerungslücken. Ollie ist tot. Was ist passiert? Hat sie ihn umgebracht? War es jemand anderes? Zudem stellt sie bald nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus fest, dass sie verfolgt wird. Ist es Ollies Mörder? Oder jemand anderes? Schließlich kommt Asha einem dunklen Geheimnis immer näher und ist bald selbst in Lebensgefahr.

Eigentlich stehe ich total auf Geschichten, die nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Allerdings wird das bei diesen Buch auf verwirrende Weise auf die Spitze getrieben. Die Handlung wechselt ständig zwischen Vergangenheitsebenen und Gegenwart und das so oft, dass ich irgendwann kaum noch mitgekommen bin. Es gibt einige Wendungen, aber trotzdem kam bei mir nicht wirklich Spannung auf.

Ich fand keinen der Charaktere wirklich sympathisch. Asha kam mir lange so vor, als würde sie Ollie als ihr Ticket raus aus ihrem alten Leben und der Armut betrachten. Aus Ollie selbst wurde ich, trotz all der Rückblenden nicht schlau. Mal wirkte es als würde er seine Frau lieben, dann wieder als wäre sie ihm egal. Dann auch noch der Punkt Sex, bzw. Ashas Jammern über dessen Fehlen. Irgendwann wollte ich sie gegen die Wand werfen.
Die Auflösung fand ich gut, allerdings ging mir der Spannungsbogen dann viel zu schnell zu Ende. Nachdem sich die Handlung mehrmals, vor allem aber in der Mitte wie Kaugummi gezogen hat und schließlich doch langsam aber sicher auf diesen Moment hingearbeitet wurde, war mir der Spannungsmoment zu schnell vorbei, ich hätte mir da etwas mehr Action gewünscht. Stattdessen plätschert die Geschichte vor sich hin, ab und an fällt mal ein Stein ins Wasser und macht etwas größere Wellen, aber schon wenig später sind auch die wieder verschwunden und es plätschert wieder.
Die Story an sich fand ich gut, allerdings die Umsetzung weniger. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen, allerdings ist der Aufbau für mich zu verwirrend. Ständig springt man zwischen Gegenwart und Vergangenheitsebenen. Ich habe zwar per se nichts gegen mehrere Ebenen, aber hier war es mir einfach zu viel. Dazu kommt dann noch, dass das Buch für mich zu viele Längen hat – stellenweise habe ich mich gelangweilt und überlegt, ob ich das Buch überhaupt zu Ende lesen soll.

Fazit: ich hatte mich auf einen spannenden Thriller mit vielen „Verschwörungen“ und „merkwürdigen Vorkommnissen“ gefreut. Bekommen habe ich ein stark in die Länge gezogenes „Thrillchen“. Das Buch hätte man locker um mindestens ein Drittel, wenn nicht mehr kürzen können. So war mir zwischendrin einfach zu wenig los, sodass Langeweile aufkam – der Tod eines jeden Thrillers. Wenn ich einen Thriller lese, dann will ich an den Seiten hängen, Herzklopfen bekommen und jeden anmeckern, der mich beim Lesen stört, weil es gerade so spannend ist und ich nicht aufhören will. Hier habe ich das Lesen regelmäßig freiwillig pausiert, mir etwas zu trinken geholt, E-Mails gecheck, etc. Mich hat der Roman einfach nicht gepackt. Und ich nenne das Buch jetzt absichtlich einen Roman, denn für einen Thriller fehlte mir einfach zu viel.

Deswegen: 2,5 Sterne von mir.