Rezension

Für viele ein Flop, für mich fast ein Top. ;)

Century Love - Tödliches Fieber - Dee Shulman

Century Love - Tödliches Fieber
von Dee Shulman

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Londinium 152 n. Chr.: Sethos Leontis führt das Leben eines Gladiatoren, er ist einer der besten und feiert ein Erfolg nach dem anderen. Als er die schöne Livia entdeckt ertappt er sich in einem Moment der Unachtsamkeit und genau diesen muss er teuer bezahlen, sein Gegner rammt ihn das Schwert in die Schulter und dennoch geschieht das unfassbare und Sethos gewinnt auch diesen Kampf.
Livias Vater ein ansehnlicher Mann nimmt Sethos bei sich auf und sein Arzt versucht alles um sein Leben zu retten.
Eine schreckliche Zeit naht für Sethos, doch es gibt diese kostbaren Momente in denen Livia ihn besuchen kommt und die beiden kommen sich unweigerlich näher. Allerdings ist Livia bereits an jemanden versprochen, ein grausamer und mächtiger Mann.
London 2012 n. Chr.: Eva ist ein hochbegabtes Mädchen, sie ist gerade von der Schule geflogen, da entdeckt sie die Internetseite von einem Internat, speziell für außerordentlich intelligente Jugendliche.
Sie bewirbt sich spontan auf ein Stipendiat und wird tatsächlich angenommen, für Eva beginnt mit einem Mal ein vollkommen neues Leben. Sie fühlt sich wohl und kann nun endlich ihren Interessen nachgehen und ihren Wissenshunger stillen.
Doch auch die ruhige Zeit bleibt nur von kurzer Dauer, allen voran als dann im zweiten Halbjahr Seth an die Schule kommt.
Sie spürt eine Verbindung und eine Vertrautheit, woher kennt sie ihn?

Gestaltung:
Die Gestaltung des Buches ist okay, allerdings ist das Cover auch einfach recht gewöhnlich und nichtssagend. Es wirkt recht langweilig, wobei ich nichtsdestotrotz neugierig wurde als ich es sag, was dann aber eher am Titel und Untertitel lag. Generell hätte man die Hülle des Buches wohl schon interessanter gestalten können.

Meinung:
Ich war doch sehr neugierig auf dieses Buch, als ich dann allerdings nahezu ausschließlich mittelmäßige bis schlechte Bewertungen gelesen hatte, kam dann doch ein wenig Skepsis auf, allerdings kann ich für mich nur sagen, dass ich das nicht nachvollziehen kann.

Das Buch ist tatsächlich insgesamt anders als ich es erwartet hatte, das hat mich dann überrascht gehabt, allerdings fand ich den Gang in die andere Richtung doch sehr interessant und nicht als negativ zu bewerten.

Es war für mich sehr interessant Seth und Eva kennenzulernen, zu einem erleben wir Seth(os) im alten Rom.
Ich mochte diese Ausflüge in die alte Zeit wirklich gern, die Gefahren die eine verbotene Liebe, wie die zwischen Livia und ihm, damals mit sich brachten, sorgten doch für einige Spannungen und ich habe regelrecht mit ihnen mitgefiebert. Wenn wohl auch klar war, dass es eben dort noch kein Happy End für die beiden Zustande kommen wird.
Ich fand diese Liebesgeschichte einfach sehr mitreißend und sie hat mich berührt und die Tragik und all der Schmerz der dann aufkeimt bei Sethos als er Livia verliert fand ich recht gut dargestellt.

Auf der anderen Seite sind wir dann im heutigen London und lernen Eva kennen, Eva war Livia, ich denke mit diesem ausgeplauderten Detail nehme ich nicht zu viel weg, da man es sich denken konnte. ;)
Anfangs hatte ich meine Probleme mit ihr, sie hat es zu hause nicht leicht. Ihre Mutter hat nach dem Tod ihres Vaters neu geheiratet und ihr Stiefvater und -bruder können sie nicht wirklich ausstehen und auch ihre Mutter entscheidet sich immerzu gegen sie.
Das war ein Aspekt der mir sehr leid tat, aber teilweise fand ich ihren Charakter einfach nur wenig authentisch und das hat mich gestört.

So ist sie nun mal ein sehr intelligentes Mädchen, ihr Denken ist allgemein aber sehr einfach gestrickt, irgendwie hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin nicht nur schreibt, dass sie super intelligent ist, sondern dem Leser das auch zeigt.
Auf der anderen Seite tut sie es wohl in dem sie Eva zu einem Alleskönner macht, egal was sie tut, sei es auch das erste mal, sie kann es.
Teilweise habe ich da für mich eine Erklärung gefunden, dass Livias alten Talente eben immer noch vorhanden sind und neue von Eva hinzugekommen sind, auf der anderen Seite wäre es einfach schön gewesen sie ein bisschen fehlerhafter sein zu lassen.

Zum anderen hatte ich massive Probleme, dass kein Junge in ihrer Nähe sein konnte ohne sich in sie zu verlieben. So findet sie in Ruby eine neue Freundin bis zu dem Tag an dem ihr Freund ihr auf einmal gesteht, dass Ruby in seit dem Moment in dem er sie gesehen hat doch vollkommen egal ist.
Ich fand das war eine schreckliche Darstellung, Schönheit lässt sich auch anders darstellen, dazu muss man nicht jeden Kerl um den Verstand bringen.

Das klingt nun nach einem sehr negativen Eindruck von ihr, aber ganz so drastisch war es wirklich nicht und diese Problematik mit ihr hatte ich auch wirklich nur am Anfang. Je näher man sich dann mit ihr befasst desto weniger treten diese Dinge dann auch in den Vordergrund, wenn sie auch nicht gänzlich verschwinden und wenn sich ihre Probleme erst einmal häufen, dann kommt auch eine schwache Seite in ihr zum Vorschein, die ich sehr begrüßenswert fand. Einfach weil sie das menschlich werden ließ.

Generell lässt sich der Autorin sehr viel Zeit mit der Begegnung von Eva und Seth, ich fand das gar nicht tragisch. Ich fand das Buch einfach sehr angenehm zu lesen und teils hab ich mich auch so für die Geschichten von Sethos und Eva interessiert, so dass ich das zusammentreffen gar nicht vermisst hatte. War sogar kurzzeitig recht überrascht gewesen, dass es nun schon eintraf, bis ich dann mal auf die Seitenzahl blickte.
Kann mir durchaus vorstellen, dass gerade das für viele ein bisschen zur Langatmigkeit geführt hat. Bei mir war dem allerdings gar nicht so.

Interessant fand ich auch eine Art Zwischenwelt in der Sethos nach seinem Tod dann ankommt, da hat sich die Autorin was schönes einfallen lassen, hat mir gut gefallen auch diesen Ort näher zu erkunden und zu verstehen, warum sie da landen, denn nur eine bestimmte Sorte von Verstorbenen landet dort.
Die ganzen Fragen die sich mir da gestellt haben sind natürlich nicht beantwortet, aber zumindest hoffe ich, dass die Fortsetzung ein bisschen drauf eingehen wird. ;)

Fazit:
Interessanter Plot, nicht wirklich mit anderen Zeitreiseromanen, die ich gelesen habe, zu vergleichen und auch die Umsetzung wusste mich zu überzeugen auch wenn es gerade anfänglich seine kleinen Schwächen hatte. Zum Ende besticht das Buch dann mit einem fiesen Clifhanger, der mich nun ganz ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt, also ich freue mich drauf. :)