Fun Facts mit viel Augenzwinkern…

Klugscheißerwissen Kräuter
von Tami Seyr

Bewertet mit 4 Sternen

》EIGENE MEINUNG:

Bei diesem Büchlein (Format etwa 16 x 21 cm) war es definitiv der Schreibstil, der mir als Erstes als absolut außergewöhnlich aufgefallen ist! Die Autorin hat eine ganz eigene Ausdrucksweise und ihre Formulierungen und damit Gedankengänge heben sich klar von anderen „Garten- oder Naturbüchern“ ab. Der Humor sticht ebenso heraus und ist mit jedem Satz verwoben, was sicher auch Geschmackssache ist und sich bereits in der kurzen Einleitung zeigt:

„Vergeude nicht deine wertvolle Zeit mit dem Lesen dieser Einleitung. Leg die Füße hoch, platzier die Katze auf deinem Schoß und los geht’s mit dem Kräuterspaß.“

Darauf folgen ein sehr übersichtliches Inhaltsverzeichnis, 50 bunt gemischte und abwechslungsreiche Pflanzen-Porträts sowie ein Register nach Beschwerden und Wirkungen. Den kurzen Webe-Einschub zur Verkaufsseite der Autorin hätte ich nicht gebraucht, auch wenn er gewohnt locker und lustig geschrieben war.

Die Porträts verschiedener Pflanzen stehen jedoch klar im Mittelunkt…

• …und werden jeweils von einem ganzseitigen Foto eingeleitet. Hier hätte ich mir noch einen deutlicheren Hinweis gewünscht, dass Pflanzen nur gesammelt und genutzt werden sollen, wenn eine fehlerfreie Bestimmung möglich ist. Diese kann allein durch das Bild natürlich nicht erreicht werden und das Buch sieht sich wohl auch nicht als Bestimmungshilfe.
• Nach deutschem und botanischem Namen hat die Autorin noch jeder Pflanze – in ihrer sicher einmaligen Art – einen eigenen Titel zugeordnet, z. B. Der untreue Schönling, Petrus‘ würdige Vertreterin oder Der schlabbrige Schlüsseldienst.
• Es folgt eine genauere Einordnung durch Pflanzenfamilie, Nennenswerte Inhaltsstoffe, Anwendung und Verwendete Pflanzenteile.
• Der darauf folgende Text enthält je nach Pflanze nette Anekdoten, Hinweise auf Mythologie, Anwendung zu Gesundheit, Naturkosmetik etc. Das namensgebende „Klugscheisserwissen“ ist extra gekennzeichnet, ebenso wie das jeweilige Rezept z. B. Zipperleintee, Gierschpesto oder Antihexensalbe. Hier fand ich es aus Expertensicht, aber eben in einem Buch für Laien, schwierig einzuordnen, welche Anwendung denn jetzt bestätigt ist, welche in der Vergangenheit angenommen wurde oder durch Hinweise in der Mythologie vorstellbar wäre.
• Besonders gefällt mir, dass die Texte nochmal mit dem „Taschenwissen für die Kaffeepause“, also hilfreichen Schlagworten zum Inhalt, versehen sind. Das macht das Merken definitiv einfacher.

》FAZIT:

Hier stehen 50 Pflanzen-Porträts mit abwechslungsreichen Infos im Mittelpunkt – und der ideenreiche, sehr außergewöhnliche und humorvolle Schreibstil.